Geschrieben von Kai Budler und Christian Röther
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Der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) hatte offenbar auch Göttinger CDU-Politiker und andere Göttinger Einrichtungen im Visier. In den Trümmern des ehemaligen Wohnhauses des NSU in Zwickau fanden Ermittler einen Stadtplan von Göttingen mit markierten Adressen. Der Plan stammt aus dem April 2006. Das geht aus der Anklageschrift gegen Beate Zschäpe und aus der Asservatenliste des Hauses in Zwickau hervor, die dem StadtRadio vorliegt. Bei den Adressen handelt es sich unter anderem um die Anschriften des Bundestagsabgeordneten Hartwig Fischer und des Landtagsabgeordneten Harald Noack von der CDU, sowie die der damaligen CDU-Landtagsabgeordneten Ilse Hansen. Auch der Türkisch-Islamische Kulturverein, das Beratungszentrum für Flüchtlinge und der Verein zur Förderung Antifaschistischer Kultur sind aufgeführt, ebenso die Christlich Essenische Kirche und die Deutsche Kommunistische Partei. Insgesamt fanden die Beamten in den Trümmern Pläne von 14 Städten im Bundesgebiet. Die Landtagsfraktion der Linken kritisierte „eine Strategie der Geheimniskrämerei und des Vertuschens“ seitens der Landesregierung. Diese blockiere die Aufklärung der Verbindungen des NSU nach Niedersachsen. Auch SPD und Grüne forderten vom Innenministerium Aufklärung.