Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Emilia Kröger
Datum:
Dauer: 04:02 Minuten bisher gehört: 281
Fußball- und Turnklubs, Lesezirkel und Austauschtreffs – in der Vereinskultur wird Vielfalt gelebt. Der Förderverein Freibad Weende e.V. bringt dabei viele Elemente des Vereinslebens unter einen Hut: er ist zur Anlaufstelle in der Nachbarschaft geworden und vereint Förderung von Breitensport mit kulturellen Veranstaltungen. Außerdem war der Förderverein die treibende Kraft hinter der Sanierung des Freibads Weende. Nach der Neueröffnung im August letzten Jahres, werden die Mitglieder des Vereins ihre Arbeit jedoch nicht niederlegen. Mehr zur Sanierung, Neueröffnung und Zukunft des Parkbads Weende und seinem Förderverein hören Sie nun in einem Beitrag von Emilia Kröger.
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Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von: Lünemann

Manuskript

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Nach den Kommunalwahlen in Niedersachsen 2011, verabschiedete die Stadt einen Zukunftsvertrag, um ihre Schulden abzubauen. Den Sparmaßnahmen zum Opfer fiel unter anderem das Freibad Weende, das in eine Parkanlage und Gewerbebaufläche umgewandelt wurde – so hätte es im Jahr 2012 fast als Nachricht verkündet werden müssen, doch nur fast: Die lokale Bevölkerung wollte die Schließung ihres Freibads nicht hinnehmen und gründete kurzerhand eine Bürgerinitiative. Es folgten Petitionen, Demonstrationen und viel Überzeugungsarbeit, der Erfolg blieb nicht aus: Im Mai 2016 beschloss der Rat der Stadt Göttingen einstimmig die Sanierung des Freibads in Weende und am 18. August im vergangenen Jahr war es dann soweit: Das Freibad wurde als Parkbad Weende offiziell neu eröffnet. Aus der damaligen Bürgerbewegung entstand der Förderverein Freibad Weende, Eberhard Gramsch ist Vorsitzender des Vereins und zieht nach der Neueröffnung des Bads eine positive Bilanz:

 

O-Ton 1, Eberhard Gramsch

"Wir hatten natürlich mit dem Supersommer, den wir 2018 hatten in allen Freibädern einen Besucherrekord und das im Weender- Freibad jetzt nachzuvollziehen, ist insofern schwierig, weil wir ja nur eine sehr sehr sehr kurze Saison hatten. In dieser Saison haben wir aber an die 35.000 Besucher gehabt. Insgesamt ist das Angebot sehr gut angekommen. Wir hatten wenig Klagen, es gab ein bisschen Probleme mit Umkleidekabinen und mit Wertfächern, das haben wir mit der GoeSF alles besprochen, das wird sich ändern."

 

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Nach dem Umbau zeigt sich das Weender Freibad mit einem neuem Gesicht: Der Name „Parkbad“ kommt so nicht von irgendwoher, das neue Gelände ist eine großflächig angelegte Grünanlage, die als Treffpunkt im Ortsteil Weende dienen soll und ganzjährig geöffnet sein wird. So veranstaltet der Förderverein in Zusammenarbeit mit dem neuen Restaurant Strandhaus 37 und dem TuSpo Weende, viele verschiedene Aktionen im neuen Freibad: Neben klassischem Schwimmunterricht wird auch ein Tag mit Modellschiffen, ein Jugend-Gottesdienst und eine große Beachparty angeboten, sogar der Weihnachtsmarkt am 1. Advent ist schon beschlossene Sache. Gereinigt wird das neue Freibad mit einer biologisch-mechanischen Wasseraufbereitungsanlage ohne Chlor-Zusatz im Badewasser. Als Nachteil bringt das natürliche Wasser einige glitschige Einstiegsbereiche mit sich, von den Vorteilen berichtet nun erneut Gramsch:

 

O-Ton 2, Eberhard Gramsch

"Dass gerade Menschen, die etwas empfindliche Haut haben, das sehr positiv finden, auch für die Atemwegserkrankungen sind die Chlordämpfe ja nicht besonders beliebt und die Augen leiden bei vielen Patienten mit den Bindehäuten, dass die dann wie die Kaninchen mit roten Augen aus dem Wasser kommen, das ist alles nicht mehr der Fall. Und natürlich das man hier ein chemiefreies Wasser vorfindet, wie man es sonst nur aus dem See oder aus Flüssen, die gut gereinigt sind, kennt.“

 

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Die Kosten für den Umbau des Freibads beliefen sich nach Kenntnisstand von Gramsch auf 2,7 Millionen Euro, die von der Göttinger Sport und Freizeit GmbH getragen wurden. Der Förderverein steuerte, wie vereinbart, die Kosten für die Sanierung des Sprungturms bei, die sich auf etwa 80.000 Euro beliefen. Badenixen und Vielschwimmer können jedoch beruhigt sein: auf die Eintrittspreise werden sich die Sanierungskosten nicht auswirken. Dazu Gramsch:

 

O-Ton 3, Eberhard Gramsch

„Das wird sicherlich nicht der Fall sein. Wir werden in Göttingen, so wie immer, Einheitspreise haben, das alle Freibäder gleich haben. Wie bieten nur unseren Mitgliedern, hier im Förderverein, Saisonkarten an, die dann nur für das Weender Freibad gelten und die deutlich preiswerter sind als die Saisonkarten für die Freibäder sonst in Göttingen.“

 

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Über die Arbeit im Förderverein Freibad Weende wurden im Stadtteil schon viele neue Nachbarschaftsbeziehungen geknüpft, denn obwohl das Ziel, das sich die Bürgerinitiative einst gesetzt hat, nun erreicht ist, gewinnt der Verein immer noch an Zuwachs. Und auch für die kommende Badesaison gibt es, wenn das Wetter mitspielt gute Aussichten: Das Freibad Weende feiert dieses Jahr sein 65-jähriges Bestehen und die Planungen zu einer besonderen Geburtstagsfeier sind bereits angelaufen.