Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert eventuelle Schließung des Bahnhaltepunkts in Lödingsen
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die eventuelle Schließung des Bahnhaltepunkts in Lödingsen. Michael Reinboth von Pro Bahn wörtlich: „Ein möglicher Fahrzeitgewinn von ein bis zwei Minuten ist kein Grund, einen Haltepunkt aufzugeben. Die Ursache für die unbefriedigende Fahrplangestaltung zwischen Bodenfelde und Göttingen ist nicht Lödingsen, es ist vielmehr die durchgängig zu niedrige Streckengeschwindigkeit, und es ist auch die Situation des überlasteten Bahnhofs Göttingen.“ „Die LNVG, ZVSN (Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen) und die Kommunen, sollten sich an einen Tisch setzen und ein sinnvolles Gesamtkonzept für Bahn und Bus nordwestlich von Göttingen entwickeln, in dem jeder öffentliche Verkehrsträger seine Vorteile ausspielen kann“, fordert Pro Bahn-Sprecher Gerd Aschoff. In einem inoffiziellen Gespräch mit Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies hatte der Lödingser Bürgermeister Norbert Hille erfahren, dass der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen 42 Passagiere pro Tag in 32 Zügen zu wenig seien und ihrer Ansicht nach der Haltepunkt auch wegfallen könnte. Nach seinem und dem Protest von anderen Politikern will die LNVG die Einwände prüfen. Auch Göttingens Landrat Bernhard Reuter wendet sich gegen die Aufhebung des Bahnhaltepunkts Lödingsen. Die Absicht der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen sei übereilt, die Argumente für eine Aufhebung nicht überzeugend. „Wenn die Antwort auf eine geringe Nutzung eines Haltepunktes dessen Schließung ist, ist das zu kurz gesprungen“, so Landrat Reuter. Die Bedeutung des Bahnhaltepunktes Lödingsen spiegle sich nicht nur in Fahrgastzahlen wider. Ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr sei für die Entwicklung des ländlichen Raumes unabdingbar. „Eine attraktivere Anbindung insbesondere in Richtung Göttingen – das ist die Lösung für Lödingsen, nicht die Schließung des Haltpunktes“, so Reuter. Hier sehe er noch Potenzial. Zunächst müsse die Beschleunigung der Strecke für die Direktverbindung zwischen Göttingen und Paderborn umgesetzt werden. Dafür sei unter anderem die Beschrankung von Bahnübergängen notwendig. Darüber hinaus fehle ein Gesamtkonzept, also die Abstimmung und Vernetzung der Bahn mit anderen Verkehrsmitteln des ÖPNV. „Deshalb werde ich Verkehrsminister Olaf Lies bitten, Möglichkeiten zur Optimierung des Bahnhaltepunktes Lödingsen zu prüfen und in die Entscheidung über dessen Bestand aufzunehmen“, kündigt Reuter an.