Städtisches Museum Göttingen restauriert 28 Thora-Wimpel aus dem 17.-19. Jahrhundert
Ende April beginnt das Städtische Museum Göttingen mit der Restaurierung von 28 Thora-Wimpeln aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. In der Form ist die Sammlung europaweit einmalig. Wie genau die etwa 20 Zentimeter hohen und bis zu drei Meter langen Leinenbinden hergestellt worden sind, dazu die Kuratorin des Städtischen Museums Andrea Rechenberg: „Thora-Wimpel werden hergestellt aus den Windeln, die bei Säuglingen, bei Neugeborenen, jüdischen Jungs untergelegt wird, wenn sie beschnitten werden und die werden dann zerteilt. Ursprünglich sind diese Windeln eigentlich immer rechteckig oder zumindest quadratisch gewesen, und diese Windel wird in Streifen geschnitten, aneinander genäht und bestickt. Später wurden sie eher bemalt.“ Zusätzlich erarbeitet das Städtische Museum zusammen mit dem Jüdischen Museum in Berlin einen Bestandskatalog und stellt die Bilder der Thora-Wimpel anschließend online zur Verfügung. Forscher und Historiker weltweit bekommen dadurch die Chance mit den Exponaten zu arbeiten und weitere Erkenntnisse über die jüdische Kultur und jüdische Familien zu erhalten.

Leiter des Städtischen Museums Göttingen Ernst Böhme, stellvertretender Geschäftsführer der VGH-Stiftung Michael Heinrich Schormann, Landschaftsrat der Calenberg-Grubenhagensche Landschaft Hermann Otter, Kammerdirektor der Klosterkammer Andreas Hesse, Vertriebsleiter der VGH Regionaldirektion Göttingen Hanns-Christoph Lutz, Kuratorin des Städtischen Museums Andrea Rechenberg und Volontärin Izabela Mihaljevic mit zwei Thora-Wimpeln. (Bild: Lisa Seefeld)