Kunst-Projekte im neuen Göttinger Sparkassen-Forum vorgestellt
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Julia Kleine |
Datum: | |
Dauer: | 04:05 Minuten bisher gehört: 214 |
Die Künstler Tobias Rehberger, Claudia Wissmann und Christian Jankowski vor einem Bild Rehbergers im Sparkassen-Forum (Bild: Julia Kleine)
Manuskript
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Die Sparkasse Göttingen denkt beim Thema Kunst sehr groß und hat gleich die gesamte Fassade der neu gebauten Zentrale mit Lichtinstallationen von Claudia Wissmann in ein Kunstwerk verwandelt. Bei Tageslicht sind die Lichtelemente kaum an der Fassade zu sehen. Bei Dunkelheit werden den Passanten jedoch ab sofort mehr als zehn Motive präsentiert, die passend zur Jahreszeit variiert werden können. Der besondere Clou dabei: je nach Blickwinkel auf das Gebäude ergeben sich unterschiedliche Bilder für die Betrachter. Das Engagement der Sparkasse im Bereich Kunst und Kultur beruhe auf der Überzeugung, dass auch das gesellschaftliche Umfeld stimmen muss, damit sich die Region wirtschaftlich weiterentwickelt, erklärte Rainer Hald, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Göttingen.
O-Ton 1, Rainer Hald, 27 Sekunden
"Das Thema Kunst, Kultur generell ist ja eines der großen Themen jeder regionalen Sparkasse. Wir sind mit einer der großen Förderer von Kunst und Kultur in der Region. Und dabei ist es selbstverständlich, dass wir natürlich auch in unserem neuen Gebäude dafür sorgen, möglichst innerhalb und außerhalb des Gebäudes Kunst und Kultur so zu implementieren, dass es für Stadt und damit auch für die Region mit Sicherheit ein wertvoller Beitrag ist."
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Einen solchen Beitrag liefern auch die Bilder des Frankfurter Künstlers und Designers Tobias Rehberger. In Öl auf Leinwand entwickelte er flächige Buchstaben, die eher an ein Muster als an eine Schrift erinnern. Jedes seiner 12 Werke im Sparkassen-Forum präsentiert nach diesem Muster codierte Zitate von Göttinger Nobelpreisträgern der letzten 100 Jahre. Der regionale Bezug auf Stadt und Region sei der Sparkasse bei der Auswahl der Künstler und ihrer Projekte sehr wichtig gewesen, betont Hald:
O-Ton 2, Rainer Hald, 19 Sekunden
"Wir wollten verschiedene Komponenten verbinden. Wir wollten einmal einen Künstler aus der Region, wir wollten jemand aus Niedersachsen, der Licht und alle Lichtinstallationen vielleicht doch mal besonders in den Vordergrund stellt und wir wollten auf jeden Fall ein Thema, unsere Nobelpreisträger in dieser Stadt in den Vordergrund bringen."
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Über besonders starke Bande zur Region verfügt auch der Aktionskünstler Christian Jankowski. Er ist mit seiner Konzept- und Performancekunst zwar national und auch international aktiv, stammt aber gebürtig aus Göttingen. Es sei schön, für das Kunstprojekt mit der Sparkasse in die Heimatstadt zurückzukommen, so Jankowski. Das sei eine besondere Situation – und besondere Situationen interessierten ihn.
O-Ton 3, Christian Jankowski, 17 Sekunden
"Meine Kunst basiert immer auf verschiedenen Menschen, die mitwirken. Also ich komme nicht mit einem fertigen Kunstwerk hier an, was ich dann hier aufhänge oder hinstelle, sondern es entsteht in der Situation mit dem Einwirken von unterschiedlichsten Menschen. Das heißt, ganz alleine bin ich machtlos. Ich brauche den anderen."
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In seiner Bilderserie "What People Do For Money" ist Jankowski als "Sandwich-Mann" in den Straßen von Zürich zu sehen. Zwei weiße Tafeln hatte sich der Künstler dafür umgehängt. Auf der Vorderseite stellt er die Frage "Was tun die Leute für Geld?". Auf der Tafel auf seinem Rücken konnten die Menschen ihre individuellen Antworten dazu notieren. Die Fotos von der Aktion bilden ein Mosaik, das die Beziehung der Menschen zu Arbeit und Geld reflektieren soll. Themen, die das Leben aller Menschen prägen. Die Beleuchtung dieser Lebenswelten findet Jankowski reizvoll.
O-Ton 4, Christian Jankowski, 14 Sekunden
"Letztendlich sich auf einen Nobelpreisträger zu einigen, den finden alle toll und da können wir alle klatschen. Das ist gut, da macht man nichts falsch. Was ja eigentlich meine Kunst auszeichnet ist, eben unsere Haltung und unsere Handlung von jetzt in den Vordergrund zu schieben. Und die auszustellen."
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Neben der Bilderserie ist in Zukunft noch eine weitere Zusammenarbeit Jankowskis mit der Sparkasse Göttingen geplant. In das kommende Projekt sollen die Sparkassen-Mitarbeiter direkt miteinbezogen werden. Der Etat dafür sollte vorhanden sein. Genaue Zahlen zu den Kosten der Kunstprojekte wollte der Vorstandsvorsitzende Hald bei der Präsentation nicht nennen. Er wies allerdings darauf hin, dass die Sparkasse im Rahmen des Neubaus der Empfehlung des Bundes nachgekommen sei, ein Budget für "Kunst am Bau" bereitzustellen, das zwischen einem Prozent und 1,5 Prozent der Baukosten liegen soll. Die bisherigen Ausgaben der Sparkasse lägen bislang deutlich darunter, so Hald.
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