Improsant – Frei und spontan ins Vergnügen!
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Anna Thomas |
Datum: | |
Dauer: | 04:16 Minuten bisher gehört: 251 |
Manuskript
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Bei vielen bricht schon die blanke Panik aus, wenn sie auf der Bühne einen Texthänger haben und das Improsant-Team stellt sich quasi unvorbereitet auf die Bühne. Für viele ist damit vermutlich eine große Überwindung verbunden. Nicht so für die Improvisationskünstlerinnen Lena Aust und Bea Beyer. Sie erzählen, was besonders spannend ist am Improvisieren.
O-Ton 1, Lena Aust und Bea Beyer, 30 Sekunden
Aust: „Für mich ist es total spannend, dass man immer im Moment sein muss und darf und eben nicht lange an einem Satz herum probt oder einer Situation, sondern sich sehr darauf einlassen lernt was einem der Moment so bringt, was die Mitspieler einem auch bringen und man da eine ganz enge Bindung auch schafft zu der Gruppe, in der man spielt.“
Beyer: „Ich würde auch sagen, es entstehen Geschichten in dem Moment und das Publikum gibt uns dafür die Inspiration und das heißt, wir wissen vorher auch nicht was kommen wird und lassen uns dann gerne von diesen Inspirationen überraschen.“
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Beim Improtheater werden viele verschiedene Formate bespielt. Bei „Characters“ entwickeln die Spielenden am Anfang verschiedene Persönlichkeiten, die das ganze Stück in verschiedene – zumeist witzige – Situationen bringt. Das relativ neue Format von Improsant "Hitparade" erwartet dagegen aber einiges an Gesangstalent. Vor allem Thius Vogel findet daran am meisten Spaß:
O-Ton 2, Thius Vogel, 37 Sekunden
„Derzeit macht mir sehr viel Freude, die Hitparade zu spielen. Das ist ein Format – das haben wir letzten Sommer im Rahmen der Improv-Summer-Madness im Theater im OP entwickelt – und das ist ein Langformat, bei dem eine Musikshow improvisiert wird, bei der man verschiedenste Stars kennenlernt, die wir am Anfang des Abends noch nicht kennen, die das Publikum am Anfang des Abends noch nicht kennt, aber am Ende des Abends sind es richtige Stars. Und das Ganze wird noch aufgelockert durch so ein bisschen eine „Wetten, dass…?“ - Atmosphäre mit einer Couch und einer sehr interessanten Moderation, die durch den Abend führt.“
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Bei so einem Format müssen die Mitglieder von Imrposant natürlich einiges an musikalischem Wissen mitbringen. Das braucht Zeit und Vorbereitung. Auch wenn natürlich viele Vorgaben erst später bei dem Auftritt kommen, probt Improsant mögliche Situationen. Wie genau so eine Probe speziell für das Hitparade-Format aussieht, erzählen Beyer und Aust.
O-Ton 3, Bea Beyer und Lena Aust, 33 Sekunden
Beyer: „Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir die verschiedenen Musik-Genres proben. Also in gewisser Weise, dass man sich klarmacht: Was machen diese Genre aus? Woran erkennt man sie? Was gibt es für typische Lieder, an die man sich vielleicht so ein bisschen halten kann? Man muss natürlich einfach proben, dass man schnell Lieder improvisieren kann.“
Aust: „Es spielt vor allen Dingen auch eine Rolle, dass man das zusammen bringt: Eine Melodie sich ausdenkt spontan, die auch erinnern kann, wenn man eine Strophe wiederholen möchte oder einen Refrain wiederholen möchte und drei Sachen auf einmal schaffen, da brauchte ich persönlich erst mal eine ganze Weile, dass alles drei auch auf einmal geklappt hat.“
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Das Gute am Improvisieren sei ja auch, dass alles passieren könne und selbst, wenn es mal total daneben geht und etwas nicht ganz so richtig oder gut getroffen wird, dann „ist das halt alles Teil des Stücks". Wie das in der Praxis aussieht, wenn die Mitspielenden mal etwas nicht wissen, erzählt Lukas Liebich:
O-Ton 4, Lukas Liebich, 24 Sekunden
„Da fällt mir halt auch ein Moment ein vom letzten Mal, wo wir dann ein Lied im Genre Afro-Beats singen mussten und weder ich, als Musiker, noch Thius hatten wirklich eine Ahnung was Afro-Beats eigentlich sind. Und wir haben dann ein Lied gemacht, wo wir beide von dachten, dass es so etwas sein könnte. Und im Nachhinein haben wir gedacht: „Nee, das Genre klingt einfach völlig anders.“ Wir habe es total anders gespielt, als es hätte sein müssen. Wenn man Glück hat, liegt man richtig. Wenn nicht dann liegt man halt falsch.“
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Bei der Fülle an Musikgenres geht natürlich auch mal etwas schief. Die Künstler und Künstlerinnen versuchen aber natürlich auch immer so nah wie möglich an den Musikstilen dran zu sein. Dennoch: Fehler gehören zum Theater wie auch zum alltäglichen Leben. Vor allem für Thius Vogel liegt gerade in dem Fehler die Magie und das Potential einer Impro-Show.
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