Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Veda Giesecke
Datum:
Dauer: 05:32 Minuten bisher gehört: 176
Am Sonntag haben Sie wieder die Möglichkeit im Rahmen des Tages des Offenen Denkmals unzählige Orte zu besichtigen. Veda Giesecke hat einmal für Sie nachgeforscht, welche Angebote es in der Region gibt.

Manuskript

Der Tag des offenen Denkmals ist eine bundesweite Veranstaltung. In ganz Deutschland können Sie am Sonntag von Kirchen über Burgen, Schlössern und Herrenhäusern bis hin zu antikem Handwerk alles an längst vergangener Kultur entdecken. Über 5.000 Orte öffnen im Rahmen der Veranstaltung bundesweit ihre Türen, Tore und Türme. Natürlich auch hier im Landkreis Göttingen und Northeim. Folgende Denkmäler zählen dazu:

 

Die Gauß-Weber Loge zu Göttingen

 

Die „Odd Fellows“ sind ein fast 200 Jahre alter internationaler Orden. Ihr Zusammenschluss weist ausdrücklich auf ihre Weltlichkeit hin; die Mitglieder möchten sowohl konfessionell als auch politisch neutral sein. Das Ziel des Ordens ist eine bessere Welt durch karitative Arbeit. Die „Odd Fellows“ glauben an ein Miteinander in Freundschaft, Nächstenliebe und Verantwortung und setzen sich gemeinsam dafür ein. Laut eigenen Angaben des Ordens fanden sich erstmalig im 17. Jahrhundert Arbeiter in einer Bruderschaft zusammen, um Bedürftigen zu helfen. Damals als merkwürdig angesehen, nannte man sie „Odd Fellows“ – „Wundersame Kameraden“. Der Orden strukturiert sich in sogenannten Logen, welche sich an verschiedenen Standorten befinden. Die „Gauß-Weber Loge“ gründete sich 1889 in Göttingen. Unter welchen Umständen das geschah und weshalb sie sich 1933 auflösen musste, erfahren sie diesen Sonntag beim Tag des offenen Denkmals. Heute gibt es wieder aktive Mitglieder und auch eine Frauenloge. Bei Kaffee und Kuchen findet von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr eine Besichtigung des Hauses in der Lotzestraße 34a statt. Sie erwartet außerdem eine Fotogalerie und ein Videofilm.

 

 

Die Barackenwand KZ-Außenkommando Duderstadt

 

„Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939 – 1945“. So heißt die Ausstellung in Duderstadt, die im Rahmen des Tages des offenen Denkmals angeschaut werden kann. Im Außenlager des KZ Buchenwald befanden sich seit dem 4. November 1944 747 ungarische, polnische und auch tschechische Jüdinnen. Teile der Unterkunftsbaracke der Frauen können Sie in einer Führung um 14:30 Uhr anschauen. In der 90-Minütigen Begleitung spricht Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung, zudem über die Außenkommandos Brunshausen und Weende und das KZ Moringen. Letzteres bietet ebenfalls Führungen vor Ort an.

 

 

Die Hofanlage Göttingen-Esebeck, Jägerscheune

 

Das alte Fachwerkgebäude strotzt vor Charme. Trinken Sie einen Kaffee in mittelalterlicher Atmosphäre, genießen den Kuchen oder probieren Leckereien vom Grill. In der hohen Scheune befindet sich die außergewöhnliche Sammlung Dempewolf mit über 1000 Stücken zur Begutachtung. Besucher, die etwas Action erwarten, können sich an Führungen und Shows erfreuen. Flachsverarbeitung und Seile drehen sind ein altes Handwerk, das man nur noch selten zu sehen bekommt. Die denkmalgeschützte Hofanlage ist rollstuhlgerecht, es gibt einen Parkplatz aber auch eine gute ÖPNV-Anbindung. Seien Sie gern von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr dabei.

 

Die Burg Greene

 

Nach langen Sanierungsarbeiten haben Sie nun endlich wieder freien Zugang zu der Burg Greene in Einbeck. Auf Burghof und Bergfried stehen Ihnen Infos zur Geschichte der Burg, ihrer Erforschung und auch der Sanierung zur Verfügung. Besonders interessant ist bei letzterem, wie auf den Denkmalschutz geachtet wurde. Von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr gibt es Führungen durch das idyllische Burggelände.

 

 

Das CVJM Haus

 

Nicht nur für Architektur-Interessierte, aber vielleicht besonders für sie, ist das spätgotische Fachwerkhaus in Northeim die richtige Anlaufstelle. 1575 in der Hagenstraße 12 erbaut, strahlt es seit jeher besonderen Anmut aus. Die für die Zeit bunten Farben, großen Verzierungen und Ornamente sind ein echter Hingucker. Auch die Innenräume des Hauses lassen nicht zu wünschen übrig. Der für seinen Standort enorme Reichtum der damaligen Auftraggeber ist deutlich zu erkennen. In Führungen und auch einer Besichtigung des Andachtsraumes um 12:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr erfahren Sie Details zu dem Bau, der Architektur und Geschichte dieses Northeimer Juwels.

 

 

Das Denkmal Römerschlacht Harzhorn

 

Germanen und Römer galten lange Zeit als verfeindet, bevor Kaiser Theoderich sie erstmals unter sich vereinte. Unter vielen weiteren zeugt besonders eine ganz lokale Kulisse von den langwierigen, kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Gruppen. Vielleicht ist der ein oder andere unter Ihnen ja schon einmal mit dem Auto daran vorbeigefahren: Es handelt sich um das Harzhorn an der B248 zwischen Oldenrode und Ildehausen. Der Fund der rund 1700 Artefakte gilt als bedeutend für die Geschichtsforschung. Das ehemalige Schlachtfeld gilt als eine der best erhaltendsten Fundstellen römischer Kampfhandlungen in Europa. Im Rahmen des Römer- und Germanentages warten zahlreiche Führungen und ein Imbissangebot auf Sie. Diese Ausstellung ist auch für Kinder geeignet. Die Kurzführungen dauern ca. 30 Minuten und finden von 11:15 Uhr bis 15:15 Uhr statt.