Cheers und zum Wohl! Das Bierfest in Göttingen
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Marco Diekmann |
Datum: | |
Dauer: | 04:59 Minuten bisher gehört: 150 |
Manuskript
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Dass Deutschland auch oft als Biernation bezeichnet wird, ist kein Geheimnis. Laut einer Statistik der Online-Plattform Statista verbrauchte ein Deutscher im Schnitt um die 92 Liter Bier im letzten Jahr. Zu diesen Leuten gehört wohl auch der Bierenthusiast Michael Solms. Denn dieser erfand 2013 das Bierfest mit wechselnden Anbietern und Brauereien aus aller Welt, wovon in diesem Jahr auch wieder eins in Göttingen am Waageplatz stattfand.
O-Ton 1, Michael Solms, 52 Sekunden
„Ich war in Belgien, so vor 12 Jahren und hab da ein ganz tolles Fest auf dem Grand-Place in Brüssel gesehen. Das war so ganz, ganz anders, als das, was ich in Deutschland, in meiner Heimatstadt Hannover, kennenlernen durfte. Da gab es eben keine Schankwagen, diese großen, hohen Bierwagen. wo da irgendwelche Leute oben zapfen, und unten stehen die Menschen und werden damit abgefrühstückt. Nein, was war ganz anders. Es waren Pagoden, es war ebenerdig. Es war ein reger Austausch zwischen den Brauern, Bierverkäufern und den Gästen. Und das hat mich so fasziniert, dass ich gesagt habe: Das muss man einfach auch mal machen. Bier wertiger machen. Bier auf ebenerdig sozusagen anbieten, und nicht einfach als Masse aus einem Bierwagen ausschenken.“
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Das Angebot der verfügbaren Biersorten ist mit 111 verschiedenen Geschmacksrichtungen groß. Geschmacksrichtungen aller Art, die vermutlich üblicherweise nicht mit Bier in Zusammenhang gebracht werden. Darunter ließen sich als Beispiele das Erdbeerporter nennen. Oder das Milkshake IPA, welches mit Milchzucker gebraut wird. Wohl auch sehr ausgefallen mag das „Dessert in a Can“ mit Kokosnus-Schokoladenkeks-Geschmack, klingen. Dieses zählte mit einem Alkoholgehalt von 10,5 Prozent auch zu einer der alkoholisch stärksten Sorten vor Ort. Wer aber gerne etwas mit einem niedrigeren Alkoholgehalt hätte, für den hielt das Angebot des Bierfestes auch Optionen bereit. Darunter vollkommen alkoholfreie Biere oder Limonaden, aber auch Biere, die über einen geringen Alkoholwert von zwei oder drei Prozent verfügen. Zu diesem breiten Ensemble mit Biersorten mit Herkunft von überall her zählte auch „Der Südafrikaner“ ein Stand vor Ort, der auf afrikanische Biersorten spezialisiert war, unter der Leitung des Chefs Dean Yon.
O-Ton 2, Dean Yon, 34 Sekunden
„Also, wir sind heute unterwegs mit afrikanischen Biersorten. Das gängigste bei uns ist das Fruchtbier aus Ghana. Heißt „Dju-Dju“, verschiedene Sorten, Mango, Banane, Passionsfrucht und Ananas. Unter anderem haben wir anderes Bier haben wir aus Namibia, aus Südafrika direkt, und ganzen afrikanischen Kontinent. Als Debüt haben wir heute 18 neue Biersorten. Wir sagen dazu, dass sind internationale Biere aus der ganzen Welt. 16 bis 18 verschiedene Länder, zusätzlich.“
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Vertreten mit einem eigenen Stand waren auch Brauereien aus Sachsen oder Wolfhagen aber auch aus Schottland und Irland. Wie Michael Solms berichtet, sei die Auswahl in vergangenen Jahren bereits größer ausgefallen.
O-Ton 3, Michael Solms, 48 Sekunden
„Das Bierangebot ist gut. Es könnte tatsächlich noch einen Tick besser sein, aber wir sind einfach erst mal ganz froh, dass wir überhaupt wieder loslegen konnten. Wir haben uns erst entschieden, im März anzufangen. Und dann ist es natürlich eine ganz, ganz, ganz kurze Vorbereitungszeit. Niemand wusste eigentlich, wie geht es jetzt weiter mit der Pandemie. Und, naja, wir haben einfach losgelegt. Ich hätte mir so ein, zwei, drei mehr Betreiber hier in Göttingen gewünscht. Aber ich denke, das ist jetzt erst mal wieder der Anfang, und wir können glücklich sein. Wir haben hier weit über 100 Biere. Es ist wieder ein Neuanfang, so würde ich es nennen. Aber ich bin sowas von froh wieder hier auf dem Waageplatz zu sein. Wir gehören hier hin, denke ich. Wir sind schon lange hier. Und wir haben einfach unglaublich Bock drauf!“
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Das Bierfest soll die Vielfalt der weltweiten Bierstile aufzeigen. Denn Pilsener oder Helles würden laut Solms nur einen Bruchteil eines umfassenden Bierkosmos darstellen. Und die Mitarbeiter*Innen hinter den Tresen, zu dem auch der vermutlich längste Biertresen Göttingens zählt, waren für die Gäste da, um Informationen zu den verschiedenen Bieren im Sortiment zu geben. Und Gäste gab es zwischen 17 und 18 Uhr reichlich. Und jeder davon hatte seine eigene, ganz persönliche Lieblingssorte.
O-Ton 4, Gast, 7 Sekunden
„Ja, das ist ein IPA aus Holland. Genau. Ich trinke ganz gerne IPA gerade so im Sommer, ist ja schön frisch und fruchtig.“
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Das Gelände des Göttinger Bierfestes mag zwar laut des Organisators nicht allzu groß sein, verglichen mit anderen Stationen der Bierfesttour. Michael Solms zeigte sich aber dennoch begeistert über die Lage des Festes. Er erfreute sich daran, die Menschen auf der Brücke und am Wasser sitzen zu sehen. Und ganz abseits seiner Größe: Das Bierfest zeigt seinen Gästen ein breites Spektrum verschiedenster Bierkreationen aus aller Welt.
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