Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Marco Mellinger
Datum:
Dauer: 02:28 Minuten bisher gehört: 226
Justus, Peter und Bob - die drei sind für viele Menschen nicht nur irgendwelche Namen, sonder regelrechte Instanzen. Mit den Büchern und Hörspielen aufgewachsen haben so einige sich bis ins Erwachsenenalter eine Leidenschaft für die drei Detektive aus Rocky Beach bewahrt. Das Junge Theater in Göttingen hat sich diesem großen Thema nun gewidmet und für die kleinen Gäste ein Stück auf die Beine gestellt. Marco Mellinger hat das Stück „Drei Fragezeichen Kids und der singende Geist“ bereits gesehen und berichtet in seiner Rezension, was das Publikum erwartet:

Die drei Detektive in Aktion, gespielt von Jannik Bursee, Dorothea Röger und Tobias Schaaf (v.l.n.r.) (Bild: Dorothea Heise)

Manuskript

Text

Ein spezial gelagerter Sonderfall im Jungen Theater: Justus, Peter und Bob ermitteln seit neuestem live vor Ort in Göttingen. Die „Drei Fragezeichen Kids und der singende Geist“ heißt das neue Theaterstück im Haus des JT. Der Hype rund um das Stück scheint riesig. Bereits vor der Premiere waren so gut wie alle Karten verkauft, weitere Aufführungen sind daher schon längst eingeplant. Doch erfüllt das Theaterstück die Erwartungen? 

 

Vorab: Das Stück im Jungen Theater ist von den drei Fragezeichen KIDS. Die Zielgruppe wird also schnell deutlich. Alles ist bunt, laut, schrill und teils sehr überspitzt und erinnert manches Mal an Slapstick. Doch davon ab, worum geht es eigentlich? Die drei Detektive müssen auf der Bühne ein Rätsel um eine Standuhr lösen, in der ein Geist haust. Viele Ganov*innen wollen die Standuhr klauen, doch Justus, gespielt von Dorothea Röger, weiß dies immer zu verhindern. Die drei Detektive wollen nämlich das Geheimnis hinter der mysteriösen Standuhr lösen. Röger spielt den 1. Detektiv der drei Fragezeichen mit viel Charme und sehr authentisch, Tobias Schaaf und Jannik Bursee als Peter und Bob schließen sich dieser starken Leistung an. Der erste Teil des Stückes zieht sich leider etwas. Das liegt nicht nur daran, dass das Szenenbild immer gleich bleibt, sondern daran, dass viel Zeit darauf verwendet wird, dem Publikum klar zu machen, worum es eigentlich geht. Die Figuren und die Geschichte werden umständlich vorgestellt. An dieser Behäbigkeit ändert auch wenig, dass immer wieder kleine Running-Gags eingebaut werden. Den anwesenden Kindern gefiel das allerdings.

 

Die Schauspieler*innen haben dennoch hervorragend gespielt und das Stück bis zur Pause getragen. Und dann begann ein fantastisches Abenteuer. Alles, was in der ersten Hälfte des Stückes fehlte, wurde im zweiten Teil wieder wettgemacht. Die Kulissen auf der Bühne wurden gedreht, neue Orte entstanden vor den Augen des Publikums, mit Licht wurden verschiedene Atmosphären geschaffen und auch der Saal wurde plötzlich entscheidender Teil der Handlung und ließ so manchen etwas vor Spannung schnappatmen. 

 

„Die drei Fragezeichen Kids und der singende Geist“ brillierte insbesondere durch die Schauspieler*innen und die Technik, welche das Stück über Strecken am Leben hielt und dann auch erstrahlen ließ. Insbesondere für ein junges Publikum ausgelegt hat das Stück auch alle Erwartungen vollends erfüllt. Ob das Stück auch für ein älteres Publikum funktioniert, bleibt wohl eine sehr subjektive Entscheidung und hängt ganz vom eigenen Humor und Geschmack ab.