Phantastische Tierwesen 3 – die Rettung des Franchises?
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Jonas de la Chaux |
Datum: | |
Dauer: | 03:13 Minuten bisher gehört: 206 |
Manuskript
Text
Schon mit der Neubesetzung des Antagonisten Gellert Grindelwald stand der dritte Teil der Filmreihe „Phantastische Tierwesen“ in den Schlagzeilen. Denn aufgrund eines Skandals und dem darauffolgenden Rechtsstreit mit seiner heutigen Ex-Frau spielt nicht mehr Johnny Depp den charismatischen Bösewicht, sondern Mads Mikkelsen. Mit dem Ziel, eine Herrschaft „reinblütiger“ Zauberer und Hexen zu erschaffen, versucht Grindelwald so viele Anhänger wie möglich um sich zu scharen, um dieses Ziel zu erreichen. Albus Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts, kann nur tatenlos zusehen, da ihn ein Blutschwur daran hindert, gegen Grindelwald vorzugehen. Trotzdem hat er einen Plan, und wieder bittet er Newt Scamander, den Magie-Zoologen, um seine Hilfe. Denn ein wichtiger Teil des Plans kommt dem magischen Tierwesen, dem sogenannten „Quilin“ zu...
Wer mit den ersten beiden Filmen schon nicht viel anfangen konnte, der wird auch von „Dumbledores Geheimnisse“ kein Fan werden. Denn inhaltlich unterscheidet sich der dritte Teil nicht großartig von seinen Vorgängern und verfolgt ein ähnliches Schema. Auch hier wird Scamander mehr oder weniger unfreiwillig von Dumbledore damit beauftragt, Grindelwald Einhalt zu gebieten. Eine große Rolle zur Lösung des Problems kommt dabei wie auch schon zuvor den magischen Tierwesen zu. Wenn das Problem jedoch ein bevorstehender Rassenkrieg zwischen Zauberern und Muggeln ist, scheint die Lösung durch niedliche kleine Tierchen etwas deplatziert. Darüber hinaus schwächelt der Plot auch inhaltlich: Bei der Reise zur Erledigung verschiedener Aufgaben, die Dumbledore für Scamander vorgesehen hat, fehlt der rote Faden, manche Szenen dieses Abschnitts erscheinen willkürlich und könnten teilweise komplett gelöscht werden, ohne dass die übergeordnete Handlung darunter leiden würde. Harry Potter-Begeisterte kommen mit dem dritten Teil trotzdem auf ihre Kosten. Denn wie auch der Name des dritten Teils vermuten lässt, handelt der Film vor allem von Dumbledore und seiner Geschichte. Durch seinen Bezug auf bekannte Stellen aus den alten Harry Potter-Büchern bzw. -Filmen schlägt „Dumbledores Geheimnisse“ eine tolle Brücke und lässt Nostalgikerherzen höher schlagen. Die Art und Weise, wie wir den Hogwarts-Direktor und seine familiären Hintergründe neu kennenlernen ist hier definitiv ein Highlight. Auch das Bühnenbild und die Effekte überzeugen und bringen eine lang vermisste Zauberwelt wieder zum Leben. Allerdings bleibt es auch bei diesem Lob. Insgesamt weist der Film neben inhaltlichen Überflüssigkeiten auch Ungereimtheiten auf. Zum Beispiel ist es dem Muggel und Freund von Scamander, Jacob, möglich, Hogwarts zu besuchen, wobei in den Büchern Muggel eigentlich nur eine Ruine des Schlosses sehen können, sobald sie davor stehen. Die teilweise schon fast zwanghaft wirkende Fokussierung auf Tierwesen wird der ernsten Hintergrundgeschichte nicht gerecht und wirkt im Vergleich zum ersten Teil der Reihe erzwungen und konstruiert.
Als absoluter Vollblut-Harry Potter Fan ist der Film ein Muss, schon allein aufgrund der neuen Insiderinfos zu Dumbledore und seiner Vergangenheit. Kinobesucher, die nicht ganz fit in der Welt von Harry Potter und Co. sind, sollten es vielleicht erst einmal mit den Büchern versuchen, da sie die Filme aufgrund eines verwirrenden Plots und überflüssigen Zwischensequenzen enttäuschen könnten.
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