„Schiffe versenken“ – der neuste Teil von Moritz Matthies Erdmännchenkrimis
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Carlotta Frey |
Datum: | |
Dauer: | 04:22 Minuten bisher gehört: 194 |
Manuskript
Text:
Moritz Matthies - hinter diesem Pseudonym verbergen sich die beiden deutschen Autoren Hans Rath und Edgar Rai. Besonders bekannt geworden sind sie mit einer Krimi-Buchreihe, in der die beiden Erdmännchen Ray und Rufus eine sehr zentrale Rolle einnehmen.
In dem achten Band der Reihe mit dem Titel „Schiffe versenken – Ein Erdmännchen-Krimi“, der dieses Jahr erschienen ist, geht es für Ray und seinen Bruder Rufus wieder auf zu einem spannenden Kriminalfall. Ray, der sich vor allem durch eine große Freude am Abenteuer und ein großes Herz für seine Freunde auszeichnet, fiebert schon lange einem neuen Kriminalfall entgegen, den es zu lösen gilt. Als sein Berggorilla-Freund Kong aus dem Berliner Zoo plötzlich an Bord eines Schiffes in den Fluten des Atlantiks versinkt, spürt Ray, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Zusammen mit seinem Bruder Rufus, einem hochintelligenten Erdmännchen, der sich am liebsten mit Tablets und Überwachungskameras die Zeit vertreibt, begeben sich die beiden auf ein Abenteuer auf hoher See, um den berüchtigten und gefährlichen Ocean Club zu stellen. Unterstützung bekommen die beiden von ihrem menschlichen Freund Phil, der früher als Privatermittler gearbeitet hat. Da er vor einiger Zeit regelmäßig zu tief ins Whiskey-Glas geschaut hat, versteht er fließend erdmännisch. Ein perfektes Team also, um jedem noch so gefährlichen Kriminellen auf die Schliche zu kommen, oder?
Die ganze Reihe der Erdmännchen-Krimis zeichnet sich durch einen unglaublich humorvollen Schreibstil der beiden Autoren aus. Die Bücher lassen sich flüssig lesen und das Schmunzeln geht einem die ganze Zeit über nicht aus dem Gesicht. Die Bücher sind alle aus der Sicht von Ray geschrieben, der mit trockenem Humor seine Umgebung und die anderen Tiere und Menschen beschreibt und charakterisiert. Gerade die beschriebenen Dialoge, die immer wieder von kurzen Gedankenblitzen von Ray unterbrochen werden, lösen ohne Zweifel das ein oder andere Mal ein Glucksen oder ein Lachen aus.
Um jedoch den vollen Spaß an dem Buch „Schiffe versenken“ haben zu können, sollten Sie im Idealfall die vorherigen Bücher bereits gelesen haben, da die Bücher eindeutig aufeinander aufbauen und bestimmte Informationen in den späteren Buchteilen vorausgesetzt werden.
In dem Buch „Schiffe versenken“ wechseln sich witzige, spannende und tiefgründige Passagen ab. Immer wieder rühren das große Herz von Ray und die unglaublich liebevoll beschriebenen Abschiedsszenen den Leser zutiefst, sodass das Buch nicht ausschließlich eine Sammlung aus aneinandergereihten Pointen ist. Zudem bekommt es das Autorenduo wunderbar hin, an den richtigen Stellen eine Spannung entstehen zu lassen, die die Erzählung nicht langweilig werden lässt. Gerade die leichte Spannung, die sich durch die gesamte Erzählung zieht, führt dazu, dass man am liebsten das Buch am Stück lesen möchte. In wenigen Fällen blitzt außerdem auch leichte Gesellschaftskritik durch, jedoch sollten in den Geschichten um Ray und Rufus keine wahnsinnig intellektuellen Romane erwartet werden.
Am Anfang mag es manchen Leser vielleicht etwas schwer fallen, sich auf bestimmte Tatsachen in dem Buch vollends einzulassen. Gerade, dass Phil erdmännisch versteht oder dass die zwei Erdmännchen inzwischen mit ihrem Clan und zusammen mit zwei schwulen Pinguinen im Brandenburger Wald leben, lässt vermutlich so manchen Leser verwundert aufblicken.
Doch lässt man sich erst einmal auf all diese Tatsachen ein und registriert sie mit einer gewissen Leichtigkeit, ist das Buch und die ganze Buchreihe ein absolutes Highlight für Leute, die leichte Krimis mögen und den unverwechselbaren trockenen Humor von Ray verstehen. Garantiert kann man nach dem Lesen dieser Bücher nicht mehr in den Zoo gehen, ohne im Erdmännchengehege ein ganzes Paralleluniversum zu sehen und jedem Tier die von Ray beschriebenen Charakterzüge zuzuordnen.
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