Zum Tod von Matthew Perry – Autobiografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing”
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Jeanine Rudat |
Datum: | |
Dauer: | 02:42 Minuten bisher gehört: 196 |
Manuskript
Text
Fast jeder kennt die Titelmelodie, Memes oder gleich die ganze Serie. Friends war in den 90er und 00er Jahren die Kultserie auf der ganzen Welt. Eine WG in New York mit sechs Freund:innen, die sich auch untereinander verliebt haben. Neben dem Kultpaar Ross und Rachel fanden auch Monika und Chandler zusammen, der von Matthew Perry gespielt wurde. Und der war auf der einen Seite genauso witzig wie sein berühmter Charakter, aber andererseits hatte er auch mit deutlich mehr Dämonen zu kämpfen.
Geboren 1969 in Williamstown, Massachusetts, verbrachte er einen Großteil seiner Kindheit im kanadischen Ottawa bei seiner Mutter, die als Pressesprecherin für den kanadischen Premierminister Pierre Trudeau gearbeitet hat. Im Teenageralter zog es ihn nach Los Angeles zu seinem Vater, der die Familie früh verlassen hat und dafür sorgte, dass sein Sohn sich stets irgendwie allein fühlte, denn sowohl seine Mutter, als auch sein Schauspieler-Vater gründeten jeweils neue Familien und er stand immer dazwischen und fing auch schon früh mit dem Alkohol an. In Hollywood fasste er dann als Schauspieler Fuß und arbeitete bei einem Film auch mit River Phoenix zusammen, der viel zu früh auf Grund von Drogen, an Halloween 1993, starb. Wie viele Schauspieler in Hollywood, rutschte auch Matthew Perry, trotz seines internationalen Durchbruchs mit Friends und einer Freundin wie Julia Roberts in die Sucht ab. Während er drehte rührte er weder Alkohol noch Tabletten an, aber außerhalb seiner Engagements konnte er nicht anders, um seine emotionale Einsamkeit zu bekämpfen, die seine dysfunktionale Kindheit und Jugend ausgelöst hat.
In seiner Autobiografie „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing” erzählt er erstmals seine Geschichte und spricht offen über private Suchtkämpfe und darüber, was sich tatsächlich hinter den Kulissen der erfolgreichsten Sitcom aller Zeiten abspielte. Der TV-Star gewährt tiefe Einblicke in seine langjährige Erkrankung und reflektiert gewohnt humorvoll und selbstkritisch, was die Süchte eines Mannes befeuert hat, dem es an nichts zu mangeln schien. Unerschrocken ehrlich, zutiefst bewegend, urkomisch, aber auch erschreckend und bewegend. Fans werden die Folgen der geliebten Serie nun mit anderen Augen sehen, beschreibt er doch in welcher seelischen und körperlichen Verfassung er in den Staffeln war und wie es ihm ging, was man auch an seinem Gewicht sieht. Ein mutiges Buch, dass kein Happy End verspricht und zeigt, dass man ein Leben lang süchtig bleiben kann, auch wenn man weiß, dass man davon sterben könnte.
Nur ein Jahr nach der Veröffentlichung seiner Autobiografie ist Matthew Perry von uns gegangen. Sein Buch erklärt warum, erzählt von seinen körperlichen und seelischen Schmerzen. Mit seinen Memoiren und seinen Filmen, vor allem der Serie „Friends“ wird er für immer im Gedächtnis bleiben.
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