Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Jennifer Bullert
Datum:
Dauer: 04:30 Minuten bisher gehört: 942
Duderstadt bereitet sich so langsam auf die Bürgermeisterwahl am 1. September vor. Die heiße Wahlkampfphase beginnt und vier Kandidaten sind bislang um die Nachfolge von Bürgermeister Wolfgang Nolte im Rennen. Einer von ihnen ist Stefan Koch. Zehn Jahre lang verbrachte er als USA-Korrespondent für das Redaktionsnetzwerk Deutschland in Washington. Nun zieht es ihn zurück in die Heimat. Jennifer Bullert hat mit dem CDU-Mitglied über seine Kandidatur gesprochen.
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Stefan Koch, CDU-Bürgermeisterkandidat in Duderstadt (Bild: Jennifer Bullert)

Manuskript

O-Ton 1, Stefan Koch, 32 Sekunden

Es gab die Ankündigung des Duderstädter Bürgermeisters, dass er Ende Oktober sich aus dem Amt verabschiedet. Und damit sind sozusagen Bürger aus der ganzen Stadt aufgerufen, sich für dieses Amt zu bewerben. Ich hatte sozusagen Duderstadt schon lange für mich persönlich und für meine Familie im Visier – nicht davon ausgehend, dass dieses Amt vorzeitig zu besetzen ist, aber die Beschäftigung mit Duderstadt geht schon über viele Jahre.“

 

Text

Aus dieser Beschäftigung soll nun eine hauptamtliche werden: Stefan Koch sieht enormes Potenzial in der Eichsfeldstadt und will dazu beitragen, dieses weiter zu entfalten und die Stadt voranzubringen. Dafür tritt er bei der Bürgermeisterwahl am 1. September als Kandidat der CDU an. Zum Einen sieht er den demografischen Wandel mit Sorge und will hier nachjustieren: Damit die Einwohnerzahl nicht sinkt, sollen neue Bau- und Wohnprojekte entwickelt werden. Dabei spielt aber auch die Mobilität eine Rolle. Koch beurteilt es als Fehlentwicklung, dass nach der Wende die frühere Bahnverbindung in Duderstadt nicht wieder aufgenommen wurde. Diese hätte der Dynamik der Stadt gut getan. Und auch an anderer Stelle sieht Koch Handlungsbedarf:

 

O-Ton 2, Stefan Koch, 26 Sekunden
„Es gibt einige spürbare Verbesserungen wie zum Beispiel einen Sprinterbus, der in einer sehr kurzen Zeit nach Göttingen kommt. Auch dort haben wir aber eine Situation, mit der ich persönlich nicht zufrieden bin. Beispielsweise sind die Preise, also die Ticketpreise, viel zu hoch. Warum soll jemand, der rund um Berlin fährt, nur ein Drittel dessen zahlen, was ich zahlen muss, wenn ich einmal von Duderstadt nach Göttingen und zurückfahre?“

 

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Der Bürgermeister sei dabei zwar nicht das entscheidende Gremium, sondern der Stadtrat, aber als Bürgermeister müssten solche Debatten angestoßen werden, erklärt Koch. Er plant daher auch, Impulse für einen stärkeren öffentlichen Personennahverkehr zu setzen. Das Radwegenetz soll zudem verbessert werden – vor allem, was die Anbindung der Dörfer anbelangt. Daneben befindet sich eine der großen Baustellen auch direkt in der Stadt: Das Hallenbad. Koch ist es wichtig, dass die junge Generation über gute Schwimmfähigkeiten verfügt. Dazu braucht es auch die Möglichkeit, entsprechenden Unterricht zu erhalten – also ist ein Schwimmbad notwendig. Auch wenn hier ebenfalls der Stadtrat gefordert ist, macht Koch deutlich, was dieser bei seinen Entscheidungen zuallererst im Auge behalten sollte:

 

O-Ton 3, Stefan Koch, 40 Sekunden

Die optimale Lösung hängt daran, wie sehr die Stadt die Kosten davon zu tragen hat. Wir haben es bei einem Hallenbad ja nicht nur mit Sanierungs- oder meinetwegen auch Neubaukosten zu tun, sondern wir haben es vor allem mit den Folgekosten zu tun. Dort laufen die Untersuchungen. Ich fände es fahrlässig, jetzt schon zu sagen, wie genau so ein Hallenbad oder eine Kombination mit Freibad aussehen müsste. Denn wir haben auch eine Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler. Wir müssen die Lage erst einmal etwas genauer analysieren. Ich würde mir wünschen, dass die Duderstädter auch in Zukunft ein attraktives Freibad und auch ein attraktives Hallenbad nutzen können.“

 

Text

Attraktiv sollen auch die Arbeitsplätze im ländlichen Raum sein – Koch verweist hierbei auf die Perspektiven, die die Digitalisierung mit sich bringt: Der Arbeitsplatz im Büro verliere an Bedeutung, stattdessen werde immer häufiger auch von daheim aus gearbeitet. Das sei eine Chance, die im ländlichen Raum genutzt werden müsse. Schnelle Internetverbindungen seien hier jedoch Voraussetzung. Für das Amt des Bürgermeisters sieht der CDU-Kandidat seinen Beruf als Journalist als hilfreich an: Dieser ermögliche es, sich schnell und tief in Themen einzuarbeiten, die auch sachfremd sind. Zur Zukunft der Stadt sagt der Sohn des früheren Landtagsabgeordneten und Duderstädter Ehrenbürgermeisters Lothar Koch:

 

O-Ton 4, Stefan Koch, 24 Sekunden

Meine Vorstellung davon, wo es hingehen könnte, wäre eine Stadt, die den unterschiedlichsten Menschen und den unterschiedlichsten Interessen gerecht wird. Menschen, die aus der Region stammen und auch in ihrer Heimat sich wohlfühlen wollen mit ihren Traditionen, und ebenso Menschen, die neu in die Stadt hineinkommen und sich auch dort schnell zurechtfinden. Das würde ich mir wünschen.“


Text

Besonders am Herzen liegt Koch dabei auch der Inklusive Campus, der in Duderstadt entsteht. Dieser sei ein geradezu vorbildliches Projekt, das dazu beitrage, junge Menschen so zu erziehen, dass sie Anderssein als selbstverständlich empfinden.