Ministerin Barbara Otte-Kinast zu Besuch bei der Biogasanlage in Rosdorf
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Sina Freudenthal |
Datum: | |
Dauer: | 03:25 Minuten bisher gehört: 417 |
Manuskript
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In der Nähe des Wartbergkreisels zwischen Rosdorf und Obernjesa stehen mehrere große, runde Anlagen mit weißen Bedachungen mitten in der ländlichen Umgebung. Dabei handelt es sich um die Biogas Göttingen GmbH & Co. KG. Die Biogasanlage in Rosdorf produziert klimaneutral. Jährlich spart sie 27.500 Tonnen CO2 ein, was dem Ausstoß von 15.000 Autos entspricht. Jan Hampe, Geschäftsführer des Maschinenring Göttingen und Geschäftsführer der Biogasanlage Rosdorf, weiß, wie viel Leistung dafür erbracht werden muss:
O-Ton1, Jan Hampe, 31 Sekunden
„Die Biogasanlage hier hat eine gesamte elektrische Leistung von ungefähr 3,3 Megawatt. Das heißt pro Stunde können hier 3.300 Kilowattstunden an Strom produziert werden und ungefähr nochmal 3.000 Kilowattstunden an Wärme. Der Strom wird ja eingespeist in das Stromnetz und die Wärme wird größtenteils auch genutzt, einmal für das Innenstadt-Wärmenetz und darüber hinaus aber auch für verschiedene Wärmeverbraucher vom Freibad in Rosdorf angefangen bis hin zur Justizvollzugsanstalt Rosdorf.“
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Um diese Leistung zu erreichen, wird ergänzend Hühnertrockenkot verwendet. Bei schlechter Ernte kann es zusätzlich zur Maissilage als Co-Substrat dienen. Der Dünger stammt aus dem 300 Kilometer entfernten Emsland. In Niedersachsen ist dies ein Gebiet mit intensiver Tierhaltung. Eine umweltbelastende Folge ist ein erhöhter Phosphorgehalt im Boden. Betriebsleiter Christoph Bergmann erklärt, dass es wichtig sei, die Nährstoffe aus den nördlichen Regionen zu entnehmen, da diese einen Phosphorüberschuss besitzen. In Südniedersachsen sei, bei der geringen Tierhaltung, die Organik gut verwendbar. Allerdings belastet der Transport die Umwelt. Bergmann sieht die Zustellung jedoch weniger kritisch:
O-Ton2, Christoph Bergmann, 20 Sekunden
„Wenn man überlegt, wie viel Transport auf der Straße passiert am Tag, wo wirklich Sachen hin und her gefahren werden. Ich nehme mal ein gutes Beispiel Amazon: Es wird irgendwas bei Amazon bestellt, gefällt mir nicht, ich schick es wieder zurück. Das sind auch Transporte, wo man sich fragt: Ich kann doch auch einfach in die Stadt gehen und mir das dort kaufen, dann brauch ich nicht diese Umherschickerei, wo viel mit Verkehr in Verbindung gebracht wird.“
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Für die Maissilage müssten die Bauern nicht weit fahren, schildert Bergmann. Sie nutzen Felder aus der Region und müssen dafür maximal zehn Kilometer zurücklegen. Die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast, betont die Bedeutung der Biogasanlagen. Sie seien ein extrem wichtiger Teil der Energieproduktion, nicht nur in Niedersachsen, sondern deutschlandweit:
O-Ton3, Barbara Otte-Kinast, 23 Sekunden
„Biogasanlagen, sind ein Teil der Lösung, ein Baustein in dem ganzen Energiemix, den wir für Niedersachsen brauchen, und deswegen müssen wir die Rahmenbedingungen für unsere Biogasanlagenbetreiber auch weiter verbessern, dass die Biogasanlagen, die jetzt am Netz sind, die wir in Bestand haben, die müssen wir einfach halten, damit sie wirklich wirtschaftlich in die Zukunft gucken können, weil wir brauchen die Energien aus den Biogasanlagen.“
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Feste Rahmenbedingungen sind wichtig für die Biogasanlagenbetreiber. Jedoch schauen sie nicht sorglos in die Zukunft, denn für 2020 ist eine neue Düngeverordnung geplant. Sie beinhaltet unter anderem eine Erweiterung der Mindestlagerkapazität auf neun Monate. Das wiederum verursacht Kosten und zudem ist eine Baugenehmigung erforderlich. Barbara Otte-Kinast signalisiert, dass sie sich dem Problem nach der Sommerreise widmen wolle.
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