Osterode vor der Wahl: Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten – Maren Katja Drews, Kandidatin der Partei im Aufbau „Goldene Mitte“
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Johannes Meinecke |
Datum: | |
Dauer: | 05:12 Minuten bisher gehört: 641 |

Maren Katja Drews (Bild: Privat)
Manuskript
O-Ton 1, Maren Katja Drews, 13 Sekunden
„Wenn ich dann höre: „Zehn Jahre hat unsere Wirtschaft geboomt“, dann frag ich mich: Für wen? Gucken Sie sich unsere Rentner an, gucken Sie sich unsere Jugend an, unsere Schulen. Da boomt gar nichts. Und das muss jetzt unbedingt dringend geändert werden.“
Text
Maren Katja Drews möchte es etwas anders machen. Sie ist in Würzburg geboren und seit ihrem vierten Lebensjahr in Osterode aufgewachsen. Später hat sie die Stadt am Harz für rund zehn Jahre verlassen. Auf „Findungstour“ wie die 51-Jährige sagt. Aber eine Rückkehr war für Kandidatin immer angedacht, sie sieht in Osterode ganz klar ihre Wurzeln. Drews ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und hat bereits in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet: Sie ist gelernte Friseurin, war Immobilienverwalterin für holländische Investoren und ist seit 2015 als Testwagenfahrerin beschäftigt. Für diesen Job brauche es vor allem Spaß am Autofahren, die Bereitschaft viele Kilometer zurückzulegen und sich mit Technik zu beschäftigen, so Drews auf die Frage, wie sie denn an diesen Beruf gekommen sei. Vor allem ein Punkt habe sie in die Politik gebracht, sagt Drews.
O-Ton 2, Maren Katja Drews, 22 Sekunden
„Die Ungerechtigkeit. Die Ungerechtigkeit dieser Erde, würde ich mal sagen. Ich muss nur ins Internet gehen, ich muss mir die Nachrichten angucken: Man kriegt nur schlechte Nachrichten, nur Negatives, Mord und Totschlag, Sodom und Gomorrha überall wo man hinguckt. Und die Leute sind sehr negativ drauf, sehr viel depressiv und das ist so der ausschlaggebende Punkt.“
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Aus diesem Grund will sich Drews in der Politik einbringen. Nach langer Recherche hat sie sich in den etablierten Parteien nicht aufgehoben gefühlt. Diese würden vor allem die Menschen vernachlässigen, die es nicht so einfach hätten und nicht so reich wären. Also versucht sie nun, ihren eigenen Weg zu gehen. Mit ihrer Partei „Goldene Mitte“ befindet sie sich in der Gründungsphase. Aber eine Internetseite gibt es bereits, auf der sich auch ein großer Teil ihrer politischen Ziele wiederfindet. Diese reichen von Wünschen für ein besseres menschliches Miteinander mit mehr Respekt und Wertschätzung für andere Menschen hin zu umfassenden sozialen Programmen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 1.500 Euro und einer Grundrente in Höhe von 2.000 Euro für jeden.
O-Ton 3, Maren Katja Drews, 20 Sekunden
„Die etablierten Parteien – um es vorsichtig auszudrücken – sind nicht mehr ganz up to date, heutzutage. Mir fehlt es da an Charisma, mir fehlt es an Durchsetzungskraft, mir fehlt es an Umsetzung, und mir fehlt es vor allen Dingen an die Menschen die im Schatten des Lebens stehen, dran zu denken.“
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Früher sei es der Stadt Osterode besser gegangen, sagt Drews. Vor allem für junge Menschen sei die Stadt attraktiv gewesen und sie hätten zusammen Spaß gehabt. Die jetzt aufwachsende Generation sei unsere Zukunft – und trotzdem gäbe es in der Stadt für diese Menschen gar nichts. Es fehle vor allem an Einrichtungen, wo sich junge Menschen aufhalten könnten. Deshalb sei eine Politik, mit der Osterode für die Jugend attraktiv werde und bleibe, für die Kandidatin essentiell und eines ihrer zentralen Ziele.
O-Ton 4, Maren Katja Drews, 32 Sekunden
„Erst mal würde ich gerne viel für die Jugend tun. Weil, als ich Jugendliche war, hat Osterode geboomt. Wir hatten vier Diskotheken, war richtig Rambazamba. Wir hatten schöne Feste und es passiert gar nichts mehr. Deswegen ist auch die Abwanderung der Jugend groß, die wollen natürlich gerade deswegen in die Stadt. Und ich meine, wenn wir sagen, wir nutzen Häuser die schon vorhanden sind – in der Innenstadt haben wir zum Beispiel so ein Haus, was seit Jahren leersteht – wo man Alt mit Jung zusammenfügt, dann wäre das richtig gut.“
Text
Bei solchen Vorhaben stehe aber der Denkmalschutz in Osterode häufig im Weg und würde Eigentümer stärker als nötig einschränken. Als Verantwortliche für die Erhaltung der Gebäude in Osterode müsse es mehr Freiheiten für Hausbesitzer in der Stadt geben, so Drews, die selber mehrere Häuser besitzt. Sie plant, sich in Zukunft mit dem Landkreis für ein Konzept zusammensetzen, das den Denkmalschutz lockert, um mehr Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Auch bei der eigenen Bezahlung will Drews eigene Wege gehen:
O-Ton 5, Maren Katja Drews, 30 Sekunden
„Ich würde gerne ein positives Exempel statuieren und zwar sehe ich die Politik und die Menschen, die diese Ämter bekleiden, wie einen Firmenchef. Und zwar würde ich gerne auf die Hälfte meines Geldes verzichten und bezahlt werden nach Erfolg. Also Sie können es sehen wie so ein Fixum und dann nach Erfolg bezahlt werden. Und so sollte das eigentlich bis oben hin auch passieren. Dass nur von unseren Steuergeldern Menschen bezahlt werden, die auch fähig sind, es umzusetzen.“
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Benachteiligten Menschen will Maren Katja Drews helfen, ihre Wünsche zu visualisieren und umzusetzen. Sie plant dafür eine Anlaufstelle für Gründungsideen, die bei der Umsetzung von Projekten Hilfestellung leisten soll. Vor allem aber müsse Osterode wieder „back to the roots“, also an seine Wurzeln zurück und dabei bessere Bedingungen für die Jugend anbieten.
O-Ton 6, Maren Katja Drews, 13 Sekunden
„Wir wollen wieder ein Partyleben haben, wir wollen wieder Fun haben in der Stadt, Spaß haben. Die Rentner sollen natürlich auch nicht zu kurz kommen. Die müssen auch ihre Ruhe haben, sollen sie ja auch. Aber wie gesagt: Ich denke immer ständig an die Jugend.“
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