Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Jennifer Bullert
Datum:
Dauer: 05:33 Minuten bisher gehört: 722
Wenn am 9. Oktober in ganz Niedersachsen gewählt wird, steht eine Sache schon fest: Der Wahlkreis 14 – Duderstadt wird künftig nicht mehr von Thomas Ehbrecht von der CDU vertreten. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich zurzeit um sein Mandat im Landtag. Sie alle wollen den Wahlkreis Duderstadt künftig vertreten – also ein Gebiet, dass sich über die Stadt Duderstadt, die Gemeinden Rosdorf, Friedland und Gleichen sowie die Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen erstreckt. Jennifer Bullert mit einer Übersicht über das Kandidatenfeld.

Bärbel Diebel-Geries will für die SPD im Wahlkreis 14 - Duderstadt in den Landtag (Bild; Maximilian König/ Götz Schleser)

Christian Frölich tritt im Wahlkreis 14 - Duderstadt als Landtagskandidat für die CDU an (Bild: privat)

Patrick Jung tritt für die FDP als Landtagskandidat im Wahlkreis Duderstadt (Bild: privat)

Pippa Schneider tritt für die Grünen im Wahlkreis 14 - Duderstadt als Landtagskandidatin an (Bild: privat)

Manuskript

Text

Drei Frauen und zwei Männer stehen bei den Landtagswahlen am 9. Oktober für den Wahlkreis Duderstadt per Direktkandidatur in den Startlöchern:

 

Die Kandidatin der SPD: Bärbel Diebel-Geries

„Für eine solidarische Gesellschaft und eine gesunde Umwelt“ – so der Leitspruch der 56-Jährigen Regionalplanerin aus Reinhausen. Diebel-Geries betätigt sich seit 25 Jahren in der Kommunalpolitik. Die Sozialdemokratin will in den Landtag, weil dort die Stellschrauben für die Region gedreht werden, wie sie sagt. Herzensangelegenheit ist ihr dabei unter anderem der ÖPNV. Ginge es nach ihr, sollten Land und Bund hier mehr Geld investieren. Ihre Hauptziele verortet sie in den Bereichen Landwirtschaft, Klima und Umweltschutz:

 

O-Ton 1, Bärbel Diebel-Geries, 37 Sekunden

Da möchte ich gerne in Hannover mich für einsetzen, dass wir sowohl bei dem Ausbau für regenerative Energien da eben auch die Belange der Menschen im Blick haben, aber natürlich auch dafür sorgen, dass die Verfahren schneller gehen. Und mir ist es halt sehr wichtig, im Bereich Umwelt, Landwirtschaft – dass wir da den eingeschlagenen Niedersächsischen Weg […], wo man wirklich die Belange der Landwirtschaft, der Umwelt und der Wirtschaft mit im Blick hat, dass man das wirklich in die Breite gibt, um da zielführend einfach voranzukommen.“

 

Der Kandidat der CDU: Christian Frölich

Der 54-Jährige Kreishandwerksmeister ist seit vielen Jahren kommunalpolitisch in Rosdorf aktiv – ebenso wie in der Kreishandwerkerschaft. Frölich will als Unternehmer mit einem kleinen Handwerksbetrieb mehr Praxis in den Landtag bringen. Es brauche mehr Gehör für den ländlichen Raum, so der Christdemokrat. Als große Herausforderung sieht er den demografischen Wandel. Daher will er die Bedingungen für familiengeführte Betriebe verbessern und den ländlichen Raum aufwerten, um Fachkräfte anzulocken, so Betriebsschließungen zu vermeiden und zu verhindern, dass Dörfer zu reinen Schlafstätten werden.

 

O-Ton 2, Christian Frölich, 41 Sekunden

Wir müssen also die Infrastruktur im ländlichen Raum, und da wird es jetzt konkret, so attraktiv gestalten, dass die Leute Lust haben, da zu wohnen. Heißt: Kindergärten, Schulen erhalten, den Kommunen finanzielle Mittel an die Hand geben, um Fahrradwege auszubauen, um Straßen zu bauen, um Sanierungen der Gebäude eben durchzuführen. Wir müssen die Schulen so attraktiv machen, dass Lehrerinnen und Lehrer in den ländlichen Raum ziehen, dass sie da entsprechendes Geld verdienen. […] Wir müssen uns Gedanken über die polizeiliche Versorgung im ländlichen Raum machen. […] Wir brauchen mehr Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen, um damit mehr auf duale Ausbildung hinweisen zu können.“

 

Die Kandidatin für Die Linke, Sylke Jarosch

Seit 42 Jahren arbeitet die 58-jährige Krankenschwester bereits im Gesundheitswesen. Die Ratsfrau aus Gleichen hat sich daher auf die Fahnen geschrieben, etwas in diesem Bereich bewegen zu wollen. Durch Privatisierungen von Krankenhäusern sei der Mensch zur Ware geworden, so Jarosch. Sie mahnt, dass nicht Rendite und Maximalgewinne im Vordergrund stehen dürften:

 

O-Ton 3, Sylke Jarosch, 17 Sekunden

Ich alleine kann gar nichts verändern. Mein Schwerpunkt liegt schon beim Gesundheitswesen, dass wieder eine Rekommunalisierung stattfinden kann, aber das können wirklich nur alle Parteien gemeinsam schaffen und einsehen wollen.“

 

Der Kandidat der FDP, Patrick Jung

Er will „für Südniedersachsen aktiv“ sein: Patrick Jung ist 51 Jahre alt und Chefarzt der Notaufnahme im Klinikum Herzberg. Aktuell ist er unter anderem Göttinger Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Ortsbürgermeister von Duderstadt. Sollte er Landtagsabgeordneter werden, will er sich vor allem den Themen ÖPNV, Digitalisierung und Bildung widmen. Dabei plant er eine stärkere Vernetzung von Schulen mit der Wirtschaft, um Schülerinnen und Schüler mit Praxiserfahrung in den späteren Berufsalltag zu schicken.

 

O-Ton 4, Patrick Jung, 40 Sekunden

Der zweite Bereich, der ich natürlich als Arzt sehr interessiert ist die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, die momentan aufgrund der hohen Rettungsdienstzahlen und der immer älter werdenden Bevölkerung bei dem bekannten Fachärzte- oder Ärztemangel und den schlechten Strukturen in den Krankenhäusern viele Baustellen hat, […] sodass wir im Bereich der Gesundheitsversorgung, Ambulanz, auf der Straße sowohl als auch in den Häusern bei den Patienten als auch in den Altenheimen, aber auch ganz dringend in den Krankenhäusern neue Strukturen einführen müssen. Und da das Landesaufgabe ist, wäre das der zweite Bereich, um den ich mich wahnsinnig gerne kümmern würde.“

 

Die Kandidatin für die Grünen: Pippa Schneider

Die Grünen gehen im Wahlkreis Duderstadt mit der 27-jährigen Studentin ins Rennen, die auch Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses an der Universität Göttingen ist. Schneider sieht die Reihe an Krisen als größte Motivation, sich künftig in der Landespolitik einzubringen: Ob Corona-Pandemie, Klimawandel oder Energiekrise – sie wolle Politik gestalten, die die Lebensrealität der Menschen vor Ort verbessert.

 

O-Ton 5, Pippa Schneider, 13 Sekunden

Ich möchte gerne eine Mobilitätsgarantie einführen. Das heißt, dass tagsüber mindestens einmal die Stunde ein Bus kommt. Egal, ob das jetzt in Duderstadt oder in Rüdershausen ist. Und dann möchte ich mich gerne auf den Bildungsbereich thematisch fokussieren und da auch dafür sorgen, dass wir genug Geld in unser Bildungssystem stecken, weil ich gerade an der Uni sehr sehr deutlich sehe, was passiert, wenn wir an Bildung sparen.“