Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Anneke Borcherding
Datum:
Dauer: 04:42 Minuten bisher gehört: 159
Am kommenden Sonntag wird in Niedersachsen gewählt. Bislang wurde der Wahlkreis 12 Göttingen/Harz durch das Direktmandat des SPD-Abgeordneten Karl Heinz Hausmann vertreten. In diesem Jahr kandidiert er aber nicht erneut. Um seine Nachfolge bewerben sich zwei Frauen und fünf Männer. Anneke Borcherding mit einem Überblick über die Kandidierenden.

SPD-Kandidat Alexander Saade (Bild: SPD)

CDU-Kandidat Stefan Henkel (Bild:CDU)

Die Kandidatin der Grünen Almut Mackensen (Bild:Dietrich Kühne)

Manuskript

Der Kandidat für die SPD, Alexander Saade

Der 46-Jährige Polizeibeamte kommt aus Osterode am Harz. Seit etwas mehr als zehn Jahren engagiert sich Saade bereits in der Kommunalpolitik, aus Liebe zu seiner Heimat, wie er sagt. Den Osteroder beschäftigen die Veränderungen in der Natur und der demographische Wandel in der Harz-Region. Entscheidend für eine positive wirtschaftliche Entwicklung sei, wie attraktiv die Gegend für die Menschen gestaltet werde, so Saade. Momentan fehle es vor allem an Arbeitskräften.

 

O-Ton 1, Alexander Saade, 36 Sekunden

Wenn wir in eine prosperierende wirtschaftliche Zukunft hier im Harz blicken wollen, dann müssen wir uns dem Wettbewerb um Arbeitskräfte stellen. Da stehen wir eben in Konkurrenz mit vielen anderen Regionen in Deutschland. Da geht es dann um Dinge wie eine vernünftige Internetanbindung, um guten öffentlichen Personennahverkehr. Aber wir müssen den Menschen auch attraktiven Wohnraum anbieten können. Und auf der anderen Seite habe ich natürlich die Erfahrung aus fast 30 Jahren Polizeidienst. Das ist so ein gewisser Arbeitsschwerpunkt, den ich auch im Landtag sehe. Ich glaube, ich kann behaupten, ich habe das ein oder andere in petto, wo ich sagen kann, das könnte man noch verbessern, damit die Polizeiarbeit auch effektiver ist.“

 

Der Kandidat für die CDU, Stefan Henkel

Der 42-jährige gelernte Kaufmann ist Bürgermeister der Gemeinde Hörden. Er ist seit frühester Kindheit im Ehrenamt tätig und habe gerne das Gefühl, etwas zu bewirken. Für die mögliche Arbeit im Landtag möchte Henkel sich auf keine inhaltlichen Schwerpunkte festlegen.

 

O-Ton 2, Stefan Henkel, 10 Sekunden

Ich möchte einfach die nächsten fünf Jahre ein Ansprechpartner sein. Ich möchte transparent sein und die Probleme und Themen quasi aus meiner Heimat, aus unserer Region, in Hannover vertreten.“

 

Die Kandidatin für die Grünen, Almut Mackensen

„Demokratie lebt vom Mitmachen“ - einer der Gründe für die Kandidatur der 57- jährigen Agraringenieurin. Sie wolle ihren Teil dazu beitragen, dass das Leben in einem freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat aufrechterhalten werde. Mackensen möchte für den Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit kämpfen. Insbesondere solle der Ausbau erneuerbarer Energien deutlich vorangetrieben werden. Aber auch der ÖPNV müsse gestärkt werden. Besondere Relevanz beim Klimaschutz haben die kommunalen Finanzen, so Mackensen.

 

O-Ton, Almut Mackensen, 46 Sekunden

Die Kommunen müssen den Klimaschutz vor Ort umsetzen. Sie müssen Investitionen tätigen, auch für Klimaanpassung in den Städten und kleineren Orten. Und sie müssen ja auch in veraltete Infrastruktur investieren. Die muss weiter unterhalten werden. Sie brauchen mehr Personal, um all das stemmen zu können und die Digitalisierung muss dringend vorangetrieben werden. Eine Entbürokratisierung ist sicherlich ganz wichtig, um viele Verfahren zu besc hleunigen. Aber das heißt nicht, dass man Personal rausschmeißen muss in den Verwaltungen, sondern eher noch die Verwaltung unterstützen mit zusätzlichem Personal. Das heißt, das Personal muss jetzt ausgebildet werden. Und da möchte ich mich für einsetzen, dass die Kommunen wirklich gestärkt werden.“

 

Der Kandidat für die LINKE, Jannik Föhrke

Der 21-jährige studiert Politikwissenschaft und Geographie in Hannover. Er war bereits am letzten Bundestagswahlkampf für die LINKE beteiligt und möchte die Partei nun auch in der Harz-Region stärken. Föhrke sehe seine Kandidatur als Gelegenheit, viel zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, aber auch, um für soziale Gerechtigkeit zu streiten. Neben dem Ausbau des ÖPNV liege ihm außerdem vor allem das Thema Armut am Herzen.

 

O-Ton 4, Jannik Föhrke, 25 Sekunden

Gerade wenn es jetzt im Herbst mit den Preissteigerungen und so weiter immer weitergeht, brauchen die Leute Rückhalt. Sie brauchen Leute, gerade Menschen, die von Armut betroffen sind, die sie vertreten. Sowohl auch in den Landtagen, in der Kommunalpolitik, im Bundestag. Und ja, dafür möchte ich gerne bereitstehen, dafür möchte ich mich mich einsetzen, und diesen Leuten eben auch eine Stimme verleihen, die eben sonst wenig bis kaum gehört werden.“

 

Der Kandidat für die FDP, Ali Abo-Hamoud

Der 26-jährige flüchtete im Jahr 2015 zu Fuß aus Syrien nach Deutschland. Die Menschen im Oberharz haben Abo-Hamoud eine Heimat gegeben. Durch seine Kandidatur wolle der Student sich nun für sie im Landtag einsetzen.

 

O-Ton 5, Ali Abo-Hamoud, 13 Sekunden

Ich möchte gerne, dass einiges in unserem Bundesland sich ändert. Zum Beispiel: Die Integrationspolitik, aber auch die Einwanderungspolitik. Dazu auch eine bessere Bildung. Und die Digitalisierung muss vorangetrieben werden.“

 

Für die AfD tritt außerdem Stephan Froböse an. Für die Basis kandidiert Gabriele Winkel.