Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Johanna Hawighorst
Datum:
Dauer: 03:58 Minuten bisher gehört: 224
Am vergangenen Samstag hat ein breites Bündnis bestehend aus Vereinen, Parteien und Einzelpersonen in Hann. Münden zu einer Kundgebung gegen Rechts aufgerufen. Auf dem Kirchplatz demonstrierten unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ über 1.000 Menschen auf dem gegen Rechts und für Menschenrechte. Johanna Hawighorst war vor Ort.
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Demonstration gegen Rechtsxtremismus unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" auf dem Kirchplatz in Hann. Münden am vergangenen Samstag. (Bild: Johanna Hawighorst)

Manuskript

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Am Samstagnachmittag versammelten sich auf dem Kirchplatz in Hann. Münden über 1000 Menschen, um gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie zu demonstrieren. Die Kundgebung wurde von dem Verein „Rock for Tolarance“ veranstaltet und reiht sich in eine von vielen Demonstrationen gegen Rechts in Niedersachsen ein. In den Vergangenen Wochen Demonstrierten in Niedersachsen Zehntausende Menschen in verschiedenen Städten für ein AFD-Verbot. Auch bei der Kundgebung in Hann. Münden stand die Forderung nach einem AFD-Verbot bei vielen Redebeiträgen im Mittelpunkt. Robert Maaßen, der Vorsitzende des „Rock for Tolerance“-Vereins erzählt uns, warum sie die Kundgebung mit dem Titel „Nie wieder ist Jetzt“ organisiert haben.

 

O-Ton 1, Robert Maaßen, 14 Sekunden

Einerseits liegt es auf der Hand, also es ist nötig hier in Deutschland etwas gegen den Rechtsruck zu tun und wir als Rock for Tolerance e. V. sind auch hier traditionell in der Gegend die Heimat für Menschen, die sich positionieren wollen. Und da konnten wir nicht anders da mussten wir es tun.“

 

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Besonders wichtig war es den Veranstaltern, die Kundgebung mit einem Breiten Bündnis aus verschiedenen Akteuren zu organisieren. Denn Antifaschismus geht alle was an und sollte ein Phänomen der breiten Gesellschaft sein. So gab es viele Redebeiträge von verschiedenen Parteien und Einzelpersonen. Tobias Dannenberg, der CDU-Bürgermeister von Hann. Münden setzte sich in seinem Redebeitrag für die Demokratie und Meinungsfreiheit ein. In seinem Redebeitrag spricht er von einer Toleranten Politik. Auf Nachfrage, was das genau heißt, antwortete er so:

 

O-Ton 2, Tobias Dannenberg, 8 Sekunden

Seine Mitmenschen zu akzeptieren, wie sie sind, sich für andere einzusetzen. Egal welche Wurzel sie haben oder welcher Religion sie angehören.“

 

Auch Michael Lühmann, Grünen-Politiker und Mitglied des Niedersächsischen Landtags hielt auf der Kundgebung einen Redebeitrag. In seinem Redebeitrag machte er sich für ein AFD-Verbot stark und richtete einen Appell, dem Alltagsrassismus Konsequenter entgegen zu stehen, an alle Zuhörenden. Auch betont Lühmann, wie wichtig es ist, auch in kleinen Städten gegen Rechts zu Demonstrieren. Auch Marie Kollenrott, Landtagsabgeordnete der Grünen ist aus Göttingen angereist, um die Kundgebung zu unterstützen. Sie erzählt uns warum:

 

O-Ton 3, Marie Kollenrott, 22 Sekunden

Weil ich das ganz großartig finde, dass in Hann. Münden heute bestimmt über 1000 Leute auf die Straße gegangen sind, um Haltung zu zeigen gegen Rechts und für die Demokratie einzustehen, für zusammenhat, Solidarität sich hier auszusprechen. Und ich finde auch, dass wir aus Göttingen, aus der Stadt heraus tatsächlich auch die Umgebung unterstützen müssen. Es fahren so viele Menschen immer nach Göttingen, wenn da Demonstrationen sind, und ich dachte, heute machen wir das mal andersrum.“

 

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Weitere prominente Unterstützung kommt auch von den „Omas gegen Rechts“ aus Göttingen, welche zu fünft mit Plakaten gegen die AFD angereist sind. Auch die Omas gegen Rechts finden es wichtig, die ländliche Umgebung zu unterstützen. Wie wichtig es ist, auch in kleinen Städten gegen Rechts zu demonstrieren, zeigt die Tatsache, dass in Hann. Münden jeden Montag die Querdenken Bewegung eine Kundgebung anmeldet. Dass in der Querdenken-Bewegung auch rechtsradikale Netzwerke aktiv sind, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Daniel Sänger, ein Familienvater erzählt uns, wie die Stimmung Montags in der Stadt ist und warum er heute hier ist.

 

O-Ton 4, Daniel Sänger, 34 Sekunden

Ich bin hier, weil ich in dieser Stadt schon von Rechtsextremisten mit meinem Sohn im Rollstuhl angegriffen worden bin. Jeden Montag, wie Sie gehört haben, sind hier Demonstrationen. Wir waren auf dem Weg zur Ergotherapie, als man hinter uns her rief: ‚Wir holen deinen Sohn aus dem Rollstuhl und reißen euch eure Masken aus der Fresse und polieren sie euch dann.‘ So wirkt die AFD. Ich bin hier, weil man uns flüchtend hinterherrief: ‚Hitler hätte wohl vergessen, uns zu vergasen.‘ Das musste ich mir hier in dieser Stadt anhören.

 

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Zum Ende der Kundgebung gab es noch einen spontanen Redebeitrag von einer Anwohnerin. Sie hofft, dass diese Kundgebung keine einmalige Sache bleibt und Hann. Münden weiterhin eine klare Kante gegen Rechts zeigt.