Wilhelmshaven, Schillig, Jever – Perlen an der Nordsee
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Jennifer Bullert |
Datum: | |
Dauer: | 03:30 Minuten bisher gehört: 300 |
Manuskript
Text
Es hat etwas Idyllisches, wenn die Nacht hereinbricht, die Lichter an DEM Wahrzeichen der Stadt aufleuchten und sich im Wasser spiegeln: 115 Jahre ist die KW-Brücke inzwischen alt. KW – das steht übrigens für Kaiser Wilhelm und ja, die Rede ist von der nach ihm benannten Stadt Wilhelmshaven, die 1869 gegründet wurde. Das blaue Bauwerk, das übrigens zur Seite schwingt, wenn Schiffe und Boote in den Großen Hafen hineinschippern wollen, ist neben der Deichbrücke einer von zwei Zugangswegen zum Südstrand und zum Fliegerdeich. Dort ist nicht nur der Blick rüber auf die Windkraftanlagen auf der anderen Seite des Jadebusens möglich, sondern es finden sich auch zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen, Gastronomiebetriebe und auch Museen. Beispielsweise das Marinemuseum – denn Wilhelmshaven ist nicht nur der größte Bundeswehr- sondern auch der größte Marinestandort Deutschlands. Ausrangierte Schiffe und Boote können auf einem Rundgang besichtigt werden – darunter der Zerstörer Mölders, ein Minenjagdboot und das U-Boot U10. Ohne Klettern geht es da natürlich nicht. Klaustrophobie ist hier definitiv fehl am Platz. Das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum befindet sich dann auch direkt gegenüber an der Südstrandpromenade. Richtig gehört: Denn sobald die Flut sich für einige Stunden verabschiedet und an der Nordsee den nassen Sandboden und Schlick mit Wattwürmern und Muscheln freilegt, können die Füße in waschechtes Weltnaturerbe gesteckt werden. Kleiner Geheimtipp: Rund 26 Kilometer weiter nördlich, in Schillig, lässt sich das besonders gut erledigen. Wer am Strand unterwegs ist, wird nicht nur lauter bunte Strandkörbe zu Gesicht bekommen, sondern auch stetig das Knirschen von unter den Schuhen oder Füßen im Sand zerbrechenden Muscheln im Ohr haben und natürlich auch das Meeresrauschen – zumindest, solange nicht gerade Ebbe ist. Ein Anziehungspunkt im Sommer ist dabei auch das Drachenfest – ebenfalls am Strand von Schillig. Die oft frische Nordseebrise wird dann dazu genutzt, viele bunte Flugdrachen im Himmel aufsteigen zu lassen – und nein, dabei ist natürlich nicht die Rede von echten Drachen, auch wenn das nochmal spektakulärer wäre. Dieses Jahr findet das Drachenfest beispielsweise wieder am letzten Juli-Wochenende statt. Aber auch im Landesinneren lässt sich typisch friesisch bei Tee und Kluntje klönen. Zum Beispiel in der Klein- und Kreisstadt Jever, die, anders als die meisten denken, tatsächlich mit Vogel-V ausgesprochen wird. Sehenswert ist dort vor allem das Schlossmuseum. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde beispielsweise erst der Schlossturm saniert und die Fassade hat ebenfalls größtenteils einen frischen Anstrich erhalten. Rund um das Museum lässt sich dann nach Ausstellungsbesuch entspannen: Denn im Schlosspark laden nicht nur Bänke zum Ausruhen ein, sondern es laufen auch Enten und sogar der ein oder andere Pfau durch die Botanik, der sein Gefieder stolz zur Schau stellt. Dass Jever aber nicht nur beschauliche Ruhe, sondern auch Party kann, zeigt sich dann wieder Mitte August beim Altstadtfest, wo dann auch der traditionelle Fassanstich nicht fehlen darf. Apropos traditionell – und damit geht es nochmal in die Jadestadt Wilhelmshaven zurück: Am ersten Augustwochenende ist dort wieder Internationales StreetArt-Festival angesagt. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zaubern dann in der Innenstadt und rund um den Bahnhof mit Kreide Kunstwerke auf das Straßenpflaster. Den größten Andrang wird es dabei vermutlich wieder beim 3D-Perspektivbild hinter dem Bahnhofsgebäude geben. Dort waren in der Vergangenheit bereits unter anderem eine kleine Tierherde, ein Dschungel mit Hängebrücke und ein Wasserfall zu sehen.
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