Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Marco Diekmann
Datum:
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Am vergangenen Freitag wurde in Göttingen feierlich das Hagenwegzentrum eingeweiht. Eine Feier, die aufgrund der Coronapandemie etwa zwei Jahre verzögert stattfinden musste. In der neuen Einrichtung werden verschiedene soziale Angebote räumlich vereint. Mehr über die Einweihung im Hagenweg 2 berichtet Marco Diekmann.

Das Hagenwegzentrum (Bild: SRG)

Manuskript

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Im Jahr 2009 wurde das Projekt „Soziale Stadt“ gestartet, um das Leben vieler Menschen, die Unterstützung benötigen, einfacher zu gestalten. Im Zuge dessen erhielt die Göttinger Weststadt Fördermittel. Das Ergebnis dieses Projekts ist das neue Hagenwegzentrum im Hagenweg 2. Der Kerngedanke war es, die verschiedenen Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien an einem Ort zu bündeln. Einrichtungen, die einst an verschiedenen Standorten zu finden waren, treffen hier aufeinander und bieten ihre Angebote alle an demselben Ort an. Dabei richtet sich das Angebot des Hagenwegzentrums an eine Vielzahl von Menschen, wie Roberta Wagner, die Leiterin des städtischen Familienzentrums Elisabeth-Heimpel-Haus erklärt:

 

O-Ton 1, Roberta Wagner, 30 Sekunden

Die Leitidee des Hagenwegzentrums ist es, alles unter einem Dach zu haben. Also sprich, ich sage immer gerne 0-99. Aber eigentlich ist es auch davor schon. Also, wir haben hier natürlich Mütter, die schwanger sind, wo wir die Begleitung anfangen oder als Ansprechpartner hier im Haus sind. Dann haben wir natürlich die Krippe, mit einem Jahr. Wir haben auch Eltern-mit-Kind-Kurse hier im Haus. Und dann eben die Familien, so schließt sich der Kreis wirklich von 0-99 Jahre. Und je nach den Bedarfen der Menschen oder der Kinder, versuchen wir so unsere Arbeit auszurichten.“

 

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Das Angebot des Hagenwegzentrums lässt sich auch durch drei Säulen veranschaulichen, die ein Ganzes bilden. Es handelt sich dabei um eine Zusammenarbeit zwischen dem Familienzentrum Elisabeth-Heimpel-Haus, dem Kinderhaus Zebolon, und dem Jugendzentrum Maschmühle. Gemeinsam sprechen sich diese drei Bereiche ab und koordinieren die Zusammenarbeit. Untergebracht sind diese im ehemaligen „weißen Haus“. Damit ist ein Gebäude gemeint, das früher der Feuerwehr diente. Für das Hagenwegzentrum wurde das Gebäude um einen Neubau erweitert. Der Weg bis zum fertigen Zentrum wurde jedoch durch einige Problematiken erschwert, wie Ekkehard Jung, der Leiter des Fachdienstes Jugendarbeit/Jugendförderung der Stadt Göttingen berichtet. So habe es beispielsweise einen Rohrbruch und auch Fehler bei der Verlegung des Fußbodens gegeben. Auch bei der Fertigstellung des Außengeländes habe es Erschwernisse gegeben, da dort eine Entenfamilie vorgefunden wurde, was zu einer Unterbrechung der Bauarbeiten geführt habe. Doch auch politische Entwicklungen hätten für Verzögerungen gesorgt, so Jung:

 

O-Ton 2, Ekkehard Jung 23 Sekunden

Dann hatten wir 2015 bestimmte politische Ereignisse, also sprich: es sind viele Menschen aus vor allem Syrien nach Europa und vor allen Dingen Deutschland geflohen, vor dem Krieg. Und wir haben dann im weißen Haus, was eigentlich auch schon fast für die Jugendarbeit und die Kinderarbeit hergerichtet war, die Situation, dass wir dort diese Flüchtlinge untergebracht haben.“

 

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Bei der feierlichen Eröffnung des Hagenwegzentrums gab es nicht nur Reden von Jung und der Stadträtin Maria Schmidt, sondern auch das von den Kindergartenkindern selbst geschriebene Lied „Wir sind Kinder einer Welt“. Nachdem das neue Banner feierlich enthüllt wurde, konnten die Gäste vor Ort die neuen Räumlichkeiten besichtigen. Die Leiterin des Familienzentrums Roberta Wagner zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung und freute sich darüber, in erschwerten Zeiten einer Pandemie wieder zusammen ein Fest feiern zu können. Es sei ihr vor allem ein großes Anliegen, wieder mit Eltern ins Gespräch zu kommen. Und eine Sache hob sie ganz besonders hervor:

 

O-Ton 3, Roberta Wagner, 14 Sekunden

Was mir wichtig ist, ich sag es immer gerne, wir möchten eine Oase sein, wo jeder Mensch willkommen ist, und wo jedem mit seinem Anliegen geholfen wird. So möchten wir nach außen gesehen werden.“