Sendung: Mittendrin Redaktion Kommentar
AutorIn: Jennifer Bullert
Datum:
Dauer: 02:16 Minuten bisher gehört: 128
Tagtäglich steigende Fallzahlen von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Die Schutzmaßnahmen werden rigoroser und sollen dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten, aber auch vor allem Risikogruppen wie ältere Menschen und Vorerkrankte vor einer Ansteckung zu bewahren. Vielerorts halten sich die Menschen vorbildlich daran, ihre sozialen Kontakte zu reduzieren und sich maximal nur noch zu zweit gemeinsam aufzuhalten. Das kann aber auch schon dazu führen, dass der Alltag immer monotoner wird, was ja nicht zuletzt auch damit zu tun hat, dass das gesellschaftliche Leben fast auf null heruntergefahren wird. Jennifer Bullert hat sich darüber Gedanken gemacht, wie die Zeit zuhause trotzdem gut überstanden werden kann und was dabei auf gar keinen Fall vergessen werden sollte.

Manuskript

Text

Corona hier, Corona dort – die Viruserkrankung ist omnipräsenter als Heidi Klum zu ihren besten Zeiten. Umso wichtiger ist es, zwischendurch auch einfach mal den Kopf frei zu kriegen und sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Gerade findet das Alltagsleben überwiegend nur noch in den eigenen vier Wänden statt.Und klar: Da ließen sich jetzt gelangweilt Staubflusen und Kleidungsstücke im (und bei manchen auch neben) dem Wäschekorb zählen, aber genauso gut lässt sich gerade jetzt auch der Frühjahrsputz zu Hause organisieren. Und bei manch einem mutiert der vielleicht dann auch zu einem Frühjahrsputz XXL, wie ihn die Göttinger Entsorgungsbetriebe jährlich veranstalten – je nach dem, wie oft durchschnittlich daheim für Ordnung gesorgt wird oder eben nicht. Aber seien wir mal ehrlich: Wenigstens beim Aufräumen haben wir noch Kontrolle über unser Leben – es sei denn, das Lieblingsshirt des Partners landet im Müllbeutel, weil Sie es partout nicht ausstehen können. Dann sollten Sie besser schon vorab gründlich über eine Streitstrategie nachdenken, die Ihnen das Zusammenleben in den nächsten Wochen nicht komplett unmöglich macht. Apropos unmöglich: Die Zeit der faulen Ausreden ist vorbei. Denn wo eine Wille ist, ist auch ein Weg. Und auch aus einem kurzen Weg lässt sich bei Belieben ein langer machen, wie ein Franzose nun bewiesen hat, indem er auf seinem sieben Meter langen Balkon einen Marathon gelaufen ist. Nun müssen Sie ja nicht auch gleich zum Profisportler werden, aber ein bisschen Stretching und Gymnastik sollten allemal drin sein. Ja, drin sein...drinnen sein…Manch einem fällt dann ja schnell die Decke auf den Kopf. Da heißt es dann, kreativ werden, gerade, wenn Sie alleine leben. Ob Ping Pong spielen gegen die Wohnzimmerwand oder mit wissenschaftlicher Akribie dabei zusehen, wie sich der nicht geleerte Mülleimer in ein liebreizendes Biotop für Fruchtfliegen und Co verwandelt...Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht hilft auch die Flucht aus der Realität in die Fiktion. Es gibt ja schließlich genügend Bücher, Comics, Filme und Serien. Und wenn Sie zufällig bei Zombieserien landen sollten, können Sie immer noch froh sein, dass das Coronavirus die Erkrankten in der Realität immerhin nicht in lebende Tote verwandelt. Am Ende würden die Nachbarskinder sonst vielleicht noch denken, dass Halloween dieses Jahr früher stattfindet und dann würde es auf den Straßen ein Blutbad...lassen wir das. Aber Sie merken bestimmt schon: Das Wichtigste, was Sie in den kommenden Wochen nicht verlieren dürfen ist nicht nur Ihr Verstand, sondern vor allem auch Ihren Humor.