Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Dominic Steneberg
Datum:
Dauer: 04:05 Minuten bisher gehört: 137
Was für ein Spektakel war das gestern in der Göttinger Sparkassen-Arena? Die BG Göttingen mit einem der kleinsten Etats der Basketball-Bundesliga schlug das Star-Ensemble von ALBA Berlin mit 72:71. Für die BG Göttingen ist dies bereits der vierte Sieg in Folge, was in der Liga sonst nur den Spitzenmannschaften gelingt. Vor allem ein Spieler, der sonst gar nicht so im Fokus steht, spielte sich gestern in den Vordergrund. Dominic Steneberg weiß mehr.
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Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von: Thomas Hoffmann Immobilien Göttingen

Dylan Osetkowski beim Freiwurf (Bild: Dominic Steneberg)

Die Mannschaft lässt sich nach dem Sieg gegen ALBA Berlin von den Fans feiern (Bild: Dominic Steneberg)

Marvin Omuvwie beim Abklatschen mit den Fans (Bild: Dominic Steneberg)

Manuskript

O-Ton 1, Johan Roijakkers, 15 Sekunden

„Er spielt jetzt. Wenn die Spieler gut genug sind um zu spielen, dann spielen sie. Wenn sie nicht gut genug sind, dann spielen sie nicht. Marvins Rolle ist noch nicht richtig konstant. Manchmal spielt er, manchmal spielt er vielleicht nicht. Aber dann muss er immer ready sein um zu spielen und heute hat er gezeigt, dass ich auf ihn setzen kann.“

 

Text

Diese Worte findet BG-Headcoach Johan Roijakkers über Marvin Omuvwie nach dem sensationellen Sieg seiner Mannschaft gegen den Euroleague-Teilnehmer ALBA Berlin. Die Veilchen schlugen die Gäste aus der Hauptstadt mit 72:71. Marvin Omuvwie steuerte zwar nur vier Punkte zu dem Sieg bei, der gebürtige Berliner holte für die BG jedoch neun Rebounds und sicherte so in den entscheidenden Phasen stets den Ballbesitz. Vor allem innerhalb der letzten 60 Sekunden lief Omuvwie zur Höchstform auf, als er drei Defensiv-Rebounds in Folge holte, so den hauchdünnen Vorsprung von einem Punkt sicherte und die Berliner Stars zur Verzweiflung trieb. Für Marvin Omuvwie ein Karriere-Highlight.

 

O-Ton 2, Marvin Omuvwie, 16 Sekunden

„Wir sind mit einem guten Selbstvertrauen und drei Siegen hier ins Spiel gekommen und haben einfach solide weitergemacht. Natürlich haben uns die Offensiv-Rebounds und die Extra-Punkte geholfen. Ich denke, das ist einfach eine Willenssache und Einstellung. Wenn man versucht alles zu geben und die Athletik hat, wie ich sie habe, dann klappt das schon mal öfter, als vielleicht bei manch anderem.“

 

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Dabei startete die BG Göttingen schleppend ins Spiel. Nach dem ersten Viertel stand es 15:21, zur Halbzeit 35:38. Doch der nur knappe Rückstand zur Pause gab den Veilchen Hoffnung, während ALBA Berlin, die keine 48 Stunden zuvor ein Auswärtsspiel in Spanien zu bestreiten hatten, langsam die Kräfte schwanden. Mitte des dritten Viertels gelang den Veilchen dann beim Stand von 49:47 die Führung. In dieser Phase trumpfte Dylan Ostkowski stark auf, dem unter anderem neun Punkte in Serie gelangen. Insgesamt war Osetkowski mit 22 Punkten der Top-Scorer der Veilchen. Nach dem dritten Viertel, in dem auch Center Darius Carter nach mehreren Wochen sein Comeback gab, stand es 59:54 für die BG. Ein weiterer Sieg bahnte sich also an. Für Marvin Omuvwie dazu ein ganz besonderer.

 

O-Ton 3, Marvin Omuvwie, 12 Sekunden

„Ja, auf jeden Fall. Jetzt mit den vier Siegen in Folge, das ist einfach super. Kann man einfach nicht besser machen. Gegen die Heimatstadt zu gewinnen, habe ich jetzt so gar nicht dran gedacht, ich habe einfach versucht mein Spiel zu machen und dem Team das zu geben, was es braucht und das hat heute sehr gut geklappt.“

 

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Vier Siege in Serie sind für die Veilchen tatsächlich alles andere als Normalität. Und vor allem die Art und Weise im letzten Viertel begeistert. In einer Phase, in der mit Lockhardt, Osetkowski und Kramer drei BG-Spieler mit jeweils vier persönlichen Fouls kurz vor dem Aus standen, kamen Kyan Anderson und Alex Ruoff immer besser ins Spiel. Sie sicherten den Vorsprung gegen den auf dem Papier übermächtigen Gegner. Dass ALBA Berlin in den letzten eineinhalb Minuten nur einen Punkt erzielen konnte, ist ein weiterer Beleg für die starke Mannschaftsleistung. Und auch als ALBA rund zehn Sekunden vor dem Ende noch einen Angriff hatte, ging Alex Ruoff beherzt, ohne Foul, dazwischen und sicherte so unter dem tobenden Beifall der ausverkauften Sparkassen-Arena den Sieg. Für Trainer Roijakkers dennoch kein Grund abzuheben.

 

O-Ton 4, Johan Roijakkers, 20 Sekunden

„Wer nicht kennt, der weiß, dass das nicht passiert. Wir nehmen uns jetzt zwei Tage frei, denn wir haben nächste Woche kein Spiel. Und dann arbeiten wir daran, noch besser zu werden. Ich denke, dass wir das ganze Spiel stark verteidigt haben, vielleicht unsere beste Verteidigungsleistung in dieser Saison und am Ende haben mir Marvin Omuvwie, der drei Rebounds in Folge holt und ALBA Berlin einfach die Kontrolle des Spiels wegnimmt.“

 

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Unterm Strich verhalf Omuvwie mit einem überraschend positiven Auftritt der BG zu einem tollen Achtungserfolg. In der Tabelle stehen die Veilchen nun auf Position zehn, zwei Siege hinter einem Play-Off-Platz und bereits vier Siege vor dem einzigen Abstiegsplatz. Seit der Rückkehr von Alex Ruoff hat die BG alle vier Spiele in der Liga gewonnen. Der Routinier hat damit allen Skeptikern gezeigt, dass er auch bei seinem dritten Göttinger Engagement noch in der Lage ist, der Mannschaft den entscheidenden Schub zu geben.