Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Robert Roggenkamp
Datum:
Dauer: 03:03 Minuten bisher gehört: 137
Zum zweiten Mal finden die Leichtathletik und Para-Leichtathletik Landesmeisterschaften in Göttingen statt. Am 2. und 3. Juli wird wieder im Jahnstadion gesprungen, gesprintet und geworfen. Mehr über die Vorbereitung auf dieses große Sportevent, die Bedeutung der Landesmeisterschaften und den Behindertensport an sich, erfahren Sie von Robert Roggenkamp:

Manuskript

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Während der niedersächsische Leichtathletikverband NLV zuständig für die Wettbewerbe an sich ist, kümmert sich der Göttinger Ableger um alles andere. Ein achtköpfiges Orga-Team des NLV Göttingen hat schon vor einem Jahr mit den Vorbereitungen für die Landesmeisterschaften begonnen. Die To-Do Liste für eine solche Großveranstaltung ist lang, erzählte Corinna Klaus-Rosenthal, Mitorganisatorin der Landesmeisterschaften:

 

O-Ton 1, Corinna Klaus-Rosenthal, 36 Sekunden

Es geht los mit natürlich Mitarbeiter-Akquise, das heißt es müssen genügend Helferinnen und Helfer gefunden werden, die dann an dem Wettkampfwochenende teilnehmen oder helfen können. Es müssen Hotels dann gebucht werden für einige Auswärtsanreisende. Wir müssen natürlich die Wettkampfanlagen entsprechend vorbereiten lassen. Das heißt, wenn irgendwelche Dinge noch fehlen im Stadion oder wenn irgendwas kaputt gegangen ist. Und ja, die einzigen Kleinigkeiten wie unter anderem natürlich Pressemitteilungen schreiben und die organisatorischen Dinge vor Ort wie Siegerpreise und so weiter und so fort.“

 

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Die Landesmeisterschaften finanzieren sich ausschließlich über Antrittsgebühren, die von den Sportlerinnen und Sportler gezahlt werden, und durch Sponsorengelder. Während der Verband hofft, geldtechnisch auf plus minus Null raus zukommen, geht es für manche Sportlerinnen und Sportler um viel. Wieso die Landesmeisterschaft in Para-Leichtathletik darüber entscheiden könnte, wer den Adler auf der Brust tragen darf, erklärt der Ressortleiter für Leistungssport beim Behindertensportverband Niedersachsen, Anders Spielmeyer.

 

O-Ton 3, Anders Spielmeyer, 31 Sekunden

Wir haben eine große Bandbreite. Wir haben unsere Kadersportlerinnen und -sportler, für die geht es tatsächlich drum, Bestleistungen zu erbringen und dann halt auch den Kaderstatus zu erreichen, sprich: Auch für die Nationalmannschaft starten zu dürfen. Wir haben aber auch Sportlerinnen und Sportler, die zum ersten Mal jetzt dabei sind und für die das erst einmal ein großes Erlebnis ist, bei einer Landesmeisterschaft dabei zu starten und wir haben auch dadurch, dass wir von der U14 bis zum Seniorenbereich Wettkämpfe anbieten, auch einige Senioren dabei, die halt schon seit Jahren oder Jahrzehnten regelmäßig bei einer Landesmeisterschaft dabei sind.“

 

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Trotz breiten Angebots und Leistungssports sind die Zuschauerzahlen bei Para-Sportveranstaltungen niedriger als bei vergleichbaren Sportevents. Die Zahlen steigen zwar für die Para-Sportarten aber der Unterschied ist immer noch immens. Eine Möglichkeit wie sich das ändern lässt erzählt Anders Spielmeyer:

 

O-Ton 4, Anders Spielmeyer, 36 Sekunden

Ich glaube, was man machen kann und was auch immer mehr passiert, dass es immer inklusive Wettkämpfe gibt, dass es einfach Normalität ist und wird, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. Dass es ja gemeinsame Veranstaltungen gibt. Dass halt auch an eine Weltmeisterschaft eine Para-Weltmeisterschaft entweder anschließt oder versucht, sogar dass es zeitgleich stattfindet, das passiert immer häufiger und immer mehr. Das heißt, diese Separierung, die es früher gab, die wird immer mehr aufgebrochen und dadurch natürlich auch Menschen, die vielleicht auch gar keine Berührungspunkte hatten, zugänglich gemacht und die entdecken dann die Para-Sportarten und ja werden dann auch hoffentlich fasziniert und begeistert.“