Ein Stück Normalität? – SUB öffnet Lesesäle für Studierende
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Nicklas Krämer |
Datum: | |
Dauer: | 03:32 Minuten bisher gehört: 185 |
Manuskript
O-Ton 1, Silke Glitsch, 25 Sekunden
„Wir haben eine Bitte der Corona-Krisenstabs-Leitung der Universität Göttingen erhalten, in der Zentralbibliothek Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. An den Krisenstab der Universität Göttingen hatten sich wiederum Studierende gewandt mit der durchaus eindringlichen Bitte, ihnen Arbeitsplätze auf dem Campus verfügbar zu machen.“
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Das sagt Silke Glitsch. Sie leitet die Benutzungsabteilung der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) und ist für die Standorte der Bereichsbibliotheken und die Zentralbibliothek verantwortlich. Seit Ende März bietet die Zentralbibliothek 160 Lernplätze für Studierende an. Es lässt sich nur mutmaßen, was der Aufruf der Instagramseite @goetti_memes, sich mit individuellem Lernbedarf an den Krisenstab der Universität zu wenden, mit der Öffnung zu tun hat. Fakt ist aber, dass Studierende wie Joshua Steyer froh sind, einen Lernplatz außerhalb des Home-Office nutzen zu können.
O-Ton 2, Joshua Steyer, 20 Sekunden
„Also ich werde es schon intensiv nutzen. Ich bin zwar eigentlich am Max-Planck-Institut und habe da auch endlich einen Büroplatz bekommen. Aber selbst da ist es nur so eine Zwischenlösung, weil der Platz wahrscheinlich auch bald wieder belegt ist, und in der Bücherei habe ich auch eine Konstante, die ich gerade auch brauche für meine Masterarbeit.“
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Damit die Bibliothek nicht überlaufen wird, und das Infektionsrisiko minimal gehalten wird, hat das Team der SUB das Sicherheitskonzept verschärft. Am Eingang kann alternativ über einen QR-Code oder händisch ein Kontaktformular ausgefüllt werden. Beim Betreten der Lernbereiche werden dann Chips vergeben, die messen, wie stark die Lesesäle belegt sind. Sind keine Chips übrig, sind auch keine Plätze mehr frei. Dazu gibt es mehrere Desinfektionsmittelspender und es gilt eine durchgehende medizinische Maskenpflicht – auch am Platz. Steyer zeigt keine Bedenken hinsichtlich seines persönlichen Sicherheitsgefühls:
O-Ton 3, Joshua Steyer, 17 Sekunden
„Gerade, weil es da überhaupt nicht zu Menschenansammlungen kam. Ich war eigentlich die ganze Zeit recht alleine. Auch an meinem Platz war im Umfeld von zwei Metern niemand. Selbst die Plätze, die jetzt besetzt waren, waren nicht so overcrowded. Es hat sich auch gut verteilt in der Bücherei an sich auch nochmal.“
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Dazu hat die SUB laut Glitsch auch extra diejenigen Plätze ausgewiesen, die belegt werden dürfen und überschüssige Stühle entfernt. Angeboten werden zurzeit übrigens nur Einzellernplätze. Gruppenarbeitsräume und Langzeit-Lernkabinen sind weiterhin unzugänglich. Die Arbeitsplätze stehen aktuell täglich zwischen zehn und 20:30 Uhr zur Verfügung – auch am Wochenende. Damit bricht der Krisenstab der Universität mit einem lange getragenen Grundsatz: Die Corona-Ampel stand und steht seit geraumer Zeit auf Rot. Das heißt: Das gesamte Lehr- und Lernangebot wird ins Digitale verlagert. Damit sollte den Studierenden Planungssicherheit gegeben werden. Für Steyer war die Öffnung der Bibliothek überfällig:
O-Ton 4, Joshua Steyer, 18 Sekunden
„Wenn man sich vor Ort das einmal anguckt in der Bücherei, wie das aussieht mit Maskenpflicht am Platz, mit Hygienespender, mit dieser Einlog-Funktion und so weiter, dann kann man mir beim besten Willen nicht erklären, warum die geschlossen sein sollte. Es hat sich ein bisschen angefühlt, als wäre es nur eine Prinzipiensache am Ende, dass die Bücherei zu ist.“
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Darüber, wie lange die Bücherei noch geöffnet bleibt, entscheidet die SUB gemeinsam mit dem Krisenstab der Universität und blickt dabei natürlich auch auf das aktuell wieder zunehmende Infektionsgeschehen in Göttingen.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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