Geschrieben von Lasse Dreyer
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Der japanische Autozulieferer Musashi macht nach jahrelanger Auftragsflaute zwei Standorte dicht: die Werke in Hann. Münden und im thüringischen Leinefelde. Grund dafür seien laut Unternehmensangaben die massiv gestiegenen Produktionskosten – insbesondere für Strom und Stahl – sowie ein anhaltend schwacher Fahrzeugabsatz in Europa.
Musashi stellt unter anderem Zahnräder für Getriebe her und betreibt europaweit neun Werke, davon sechs in Deutschland. Rund ein Viertel des weltweiten Konzernumsatzes von zwei Milliarden Euro wird in Europa erwirtschaftet. Finanzvorstand Simon Beckers erklärt, asiatische Konkurrenten könnten selbst mit Transportkosten bis zu 25 Prozent günstiger produzieren. Bereits 2022 hatte Musashi ein Sanierungsprogramm gestartet, das jedoch nur kurzfristig wirkte. Seit 2021 summieren sich die Verluste nach Steuern auf rund 100 Millionen Euro. Co-Geschäftsführer David Beckers betont: „Wenn sich nicht drastisch etwas ändert, sind in Deutschland produzierende Unternehmen aus Schmiede- und Zerspanungstechnik nicht mehr wettbewerbsfähig.“