Geschrieben von Lasse Dreyer
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Die Stadt Göttingen sieht sich auch nach der aktuellen Steuerschätzung des Bundes weiter mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Trotz eines Überschusses im Jahr 2023 rechnet die Stadt für das laufende Jahr mit einem Haushaltsdefizit von rund 88 Millionen Euro. Die Frühjahrsprognose zeigt, dass sich die Steuereinnahmen der Kommunen in den kommenden Jahren nur langsam erholen dürften. Für 2025 wird ein Zuwachs von lediglich 1,5 Prozent erwartet – zu wenig, um die Haushaltslage spürbar zu verbessern. Besonders kritisch ist die Entwicklung bei der Gewerbesteuer, die vielerorts stagniert oder sogar rückläufig ist. Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt betont, dass die Kommunen ohne zusätzliche Mittel von Bund und Ländern kaum Handlungsspielraum hätten. Auch Erster Stadtrat Christian Schmetz fordert eine Reform der kommunalen Finanzierung und einen höheren Anteil an Gemeinschaftssteuern. Nur so könnten Städte und Gemeinden ihre Aufgaben verlässlich erfüllen und Zukunftsprojekte sichern.