Schließung der Anthropologischen Sammlung: Gesellschaft für bedrohte Völker kritisiert Uni Göttingen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) übt scharfe Kritik an der Universität Göttingen und schließt sich der Forderung von Göttingen Postkolonial sowie der Ovaherero Genocide Foundation an. Hintergrund ist die geplante Schließung der Anthropologischen Sammlung der Uni im Februar 2026 – laut GfbV ohne ein Konzept für den respektvollen Umgang mit den Sammlungsinhalten. In der Anthropologischen Sammlung werden menschliche Gebeine verwahrt, die teils während der Kolonialzeit unrechtmäßig nach Deutschland gebracht wurden. Darunter befinden sich auch Überreste von Opfern des Völkermords an den Ovaherero und Nama. Die GfbV fordert, dass die Universität ihrer historischen und ethischen Verantwortung nachkommt und die Gebeine zurückgibt. Eine Schließung der Sammlung ohne ein Rückführungskonzept wäre unwürdig und setzte koloniales Unrecht fort.