Uni Göttingen übergibt menschliche Überreste an die Marshallinseln
Die Universität Göttingen hat menschliche Gebeine an die Republik Marshallinseln im Pazifik zurückgegeben. Die Überreste von acht Menschen stammten aus der Kolonialzeit und waren damals aus dem Inselstaat nach Deutschland gebracht worden. Neben Göttingen beteiligte sich auch die Universität Freiburg an der Rückgabe. Bei einer Zeremonie in Göttingen nahm eine Delegation der Marshallinseln die Gebeine entgegen und zeigte sich dankbar. Als Zeichen der Verbundenheit überreichten die Gäste traditionelle Geschenke aus Bast. Die Gebeine sollen nun auf den Marshallinseln in einer Gedenkstätte beigesetzt werden. Die Marshallinseln standen ab 1885 unter deutscher Kolonialherrschaft. Heute erforscht die Universität Göttingen die Herkunft ihrer Sammlungsbestände. Mehr als 1.000 menschliche Überreste lagern dort noch immer, viele von ihnen wurden einst für die Rassenforschung gesammelt oder sogar von Gräbern geraubt. Mehrfach hat die Hochschule bereits Gebeine an Herkunftsländer zurückgegeben – unter anderem an Hawaii und Palau.