Geschrieben von Benita Heukamp
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Nach dem Vorschlag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), eine Kontaktgebühr in Arztpraxen zu erheben, äußert der niedersächsische Gesundheitsminister Andreas Philippi scharfe Kritik. Eine solche Kontaktgebühr sei unsozial und darüber hinaus nicht der richtige Weg, um Patientenströme zu leiten. Auch sei abzusehen, dass eine Gebühr Menschen von Arztbesuchen abhalte, wodurch später Mehrkosten für die Krankenkassen entstünden. Nach Vorstellung von BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter solle die Gebühr bei jedem Arztbesuch anfallen, um Ärzte-Hopping zu verhindern. In der Vergangenheit gab es bereits eine einmal im Quartal zu entrichtende Praxisgebühr. Diese wurde jedoch, wie auch Philippi betont, im Jahr 2012 abgeschafft, da sie nicht den gewünschten Effekt gebracht habe. Statt unnötige Arztbesuche zu verhindern sei nur der Bürokratieaufwand gestiegen, auch sei die erhoffte Steuererungswirkung ausgeblieben. Stattdessen müsse das Primärärztesystem ausgebaut werden, sodass Hausärzte die erste Anlaufstelle im Krankheitsfall sind und die Patienten an entsprechende Fachärzte überweisen.