Geschrieben von Julia Kleine
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Knapp 400 verschollen geglaubte Bernsteine sind an die Universität Göttingen übergeben worden. Sie stammen aus der Königsberger Bernsteinsammlung, die einst größte wissenschaftliche Sammlung tierischer und pflanzlicher Einschlüsse. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kiefernnadeln, Köcherfliegen oder Kakerlaken, die seit etwa 50 Millionen Jahren in Harz konserviert sind. Laut Universität wurden Teile der Sammlung während des Zweiten Weltkriegs in ein ehemaliges Salzbergwerk nahe Göttingen gebracht. Dort wurde ein großer Teil 1945 durch eine Explosion zerstört. Im Sommer 2016 stieß Alexander Gehler, der Kustos des Geowissenschaftlichen Museums der Universität Göttingen an der Universität in Harvard auf Material, das der Königsberger Sammlung zuzuordnen ist. Anschließend konnten Experten des Museums in den USA knapp 400 Bernsteine identifizieren, die zur Königsberger Sammlung gehören. Diese Objekte werden nun in Göttingen inventarisiert und wissenschaftlich ausgewertet. Anfang 2018 sollen einige der Bernsteine in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden.

In Konservierungsharz eingegossener Einschluss einer Kamelhalsfliege (Raphidioptera) in Baltischem Bernstein – im Juni 2017 von der Harvard University zurückerhalten (Bild:Gerhard Hundertmark)

Diverse Objektträger mit in Konservierungsharz eingegossenen Insekteneinschlüssen in Baltischem Bernstein – im Juni 2017 von der Harvard University zurückerhalten (Bild: Gerhard Hundertmark)

Bizarr gestaltete Larve eines Schmetterlingshafts aus der Ordnung der Netzflügler (Neuroptera: Ascalaphidae) in Baltischem Bernstein – im Juni 2017 von der Harvard University zurückerhalten (Bild: Tanja R. Stegemann)

Zehrwespe (Hymenoptera: Proctotrupidae) in Baltischem Bernstein – im Juni 2017 von der Harvard University zurückerhalten (Bild: Tanja R. Stegemann)