Universität Göttingen: Insekten- oder Algenmehle statt Soja bei der Tiernahrung?
Wissenschaftler der Universität Göttingen erforschen zurzeit, ob und wie Soja bei der Tiernahrung durch Insekten- oder Algenmehle ersetzt werden kann. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass die Tiere das neue Futter gut annehmen und verwerten können. Die Wissenschaftler ersetzten das Sojaextraktionsschrot im Futter von Masthähnchen und Schweinen zu 50 bis 100 Prozent durch teilentfettetes Larvenmehl der schwarzen Soldatenfliege oder das Mehl der blau-grünen Mikroalge. Beide alternativen Proteinquellen seien aus ernährungsphysiologischer Sicht grundsätzlich geeignet, um einen großen Teil des Import-Sojas im Futter für Masthähnchen und Schweine zu ersetzen, so Susanne Velten und Carmen Neumann von der Abteilung Tierernährungsphysiologie. Nun gehe es darum, die Akzeptanz des Futters, dessen Nährstoffverdaulichkeit und Proteinqualität genau zu bewerten. Darüber hinaus wollen die Forscher überprüfen, wie weit sich die Proteinqualität durch die Ergänzung einzelner Futteraminosäuren noch verbessern lässt. Algenproteine sind bereits seit 2001 als Futtermittel für Tiere einsetzbar, Insektenproteine in der Europäischen Union bislang nur im Fischfutter zugelassen. Die Versuche sind Teil des Projekts „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“.

Wissenschaftler der Universität Göttingen erforschen zurzeit, ob und wie Soja-Importe im Tierfutter durch Insekten- oder Algenmehle ersetzt werden können. (Bild: Universität Göttingen)

Dabei ersetzen sie das Sojaextraktionsschrot im Futter von Masthähnchen und Schweinen zu 50 bis 100 Prozent durch teilentfettetes Larvenmehl der schwarzen Soldatenfliege oder das Mehl der blau-grünen Mikroalge. (Bild: Universität Göttingen)