Anti-Atom-Initiative Göttingen plädiert für Entfernung der Oppenheimer-Gedenktafel
Bei einer erneuten Mahnwache gegen Atomkraft heute Abend fordert die Anti-Atom-Initiative Göttingen die Entfernung einer Tafel zum Gedenken an Robert Oppenheimer. Die Initiative verurteilt die Entscheidung der Stadt, dem sogenannten „Vater der Atombombe“ in unmittelbarer Nähe zum Hiroshimaplatz an einem Schulgebäude diese Ehrung zuteil werden zu lassen. Der theoretische Physiker aus Amerika hatte 1927 in Göttingen promoviert. Es sei unverständlich, warum der Entwickler einer Massenvernichtungswaffe eine Gedenktafel erhalte, kritisiert die Initiative. Sie widerspricht der Darstellung der Stadt, Oppenheimer habe von den Folgen der Atomexplosion nichts gewusst. Forschungen an Fruchtfliegen hätten in den 20er Jahren bereits die Folgen radioaktiver Strahlung deutlich gemacht und Oppenheimer habe dementsprechende Studien gekannt, erklärte der Göttinger Physiker Rolf Bertram. Daher fordert die Anti-Atom-Initiative nun eine kritische Diskussion über die Verantwortung der Wissenschaft von Stadt und Universität. Auf der Mahnwache will sie zudem Unterschriften sammeln, um die Gedenktafel wieder entfernen zu lassen. Die Mahnwache beginnt heute um 18 Uhr am Gänseliesel.

Die Anti-Atom-Initiative Göttingen spricht sich gegen die Gedenktafel für Robert Oppenheimer aus. (Bild: Anti Atom-Initiative)