200 Beschäftigte am zweiten Streiktag der Schildautalklinik in Seesen
Rund 200 Beschäftige beteiligten sich am zweiten Streiktag im Tarifkonflikt mit der Asklepios Schildautalklinik in Seesen. Der Klinikbetrieb wie Physio- und Ergotherapie, Logopädie und die Patientenaufnahme waren auch an diesem Streiktag wesentlich eingeschränkt. Die Beschäftigten berieten sich in einer internen Streikkonferenz über die aktuellen Entwicklungen und die weiteren Schritte. Thema war außerdem die Drohung von Asklepios, Abmahnungen oder Kündigungen auszusprechen, sollten Beschäftigte von ihrem Streikrecht Gebrauch machen. Ver.di-Sprecher Jens Havemann kritisierte, dass diese Drohungen unzulässig seien und gegen das Grundrecht verstießen. Hintergrund des Streiks ist die Personalsituation in der Klinik. Es wird dringend Personal gebraucht. Die Beschäftigten befürchten, dass der Personalmangel durch die niedrigen Gehälter selbst verschuldet sei. Sie fordern einen Tarifvertrag, der sich an das Tarifniveau des Öffentlichen Dienstes (TVöD) anschließt. Den offenen Brief, in dem Asklepios gegen einen Tarifvertrag argumentiert, weist Oliver Kmiec, verdi-Streikleitung und Betriebsratsvorsitzender zurück. Der TVöD sei für die Klinik finanzierbar, da sie seit Jahren hohe Gewinne schreibe, so Kmiec. Mit mehr Personal könnten zudem auch mehr Patienten behandelt werden.