Geschrieben von Tanita Schebitz
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Das Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) hat in Zusammenarbeit mit Forschenden der Universität Göttingen herausgefunden, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus in Deutschland Wirkung gezeigt haben. Den Computermodellen zufolge hätten die drei Maßnahmenpakte mit der Absage von öffentlichen Veranstaltungen, der Schließung von Bildungseinrichtungen und Geschäften sowie den weitreichenden Kontaktsperren die Ausbreitung des Virus gebremst und das befürchtete exponentielle Wachstum gebrochen. Das Forschungsteam hat außerdem drei mögliche Szenarien entwickelt, wie sich die Anzahl der Neuerkrankungen in den kommenden Wochen entwickeln könnte. Sollte sich die Infektionsrate wieder verdoppeln, sei demnach mit dem Start einer neuen Welle zu rechnen. Wenn Infektionsrate und Genesungsrate in etwa denselben Wert haben, bliebe die tägliche Zahl der Neuinfektionen konstant, die Gefahr einer zweiten Welle bestünde aber weiterhin. Wenn alle Personen aber weiterhin vorsichtig sind und sich an die Hygiene und Kontaktvorgaben halten und auch die Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter weiter effektiv stattfindet, könnten die Fallzahlen auch sinken. Viola Priesmann, Forschungsgruppenleiterin am MPIDS betont, dass es entscheidend von dem Verhalten der gesamten Bevölkerung abhinge, wie sich die Zahlen in Zukunft entwickeln. Für die kommenden Wochen deuten die Analysen des Göttinger Forschungsteams auf Grundlage der aktuellen Fallzahlenentwicklung einen positiven Trend an. Trotzdem sei eine zentrale Herausforderung die schwierig einzuschätzende Dynamik, mit der sich die Pandemie entwickle, – Veränderungen in der Ausbreitung des Virus würden sich erst mit einer erheblichen Verzögerung in den Fallzahlen niederschlagen.