Zellkulturstudien des Deutschen Primatenzentrums: Kreuzimpfung bei Delta und Delta Plus wirksamer als Impfung mit einem Vakzin
Ein Forschungsteam rund um das Deutsche Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen hat in Zellkulturstudien herausgefunden, dass die SARS-CoV-2-Varianten Delta und Delta Plus Lungenzellen leichter infizieren können. Zugleich werden sie schlechter durch Antikörper gehemmt. Das teilte das DPZ heute mit. Demnach zeigte sich, dass Delta gegen einen von vier eingesetzten Antikörpern resistent war, Delta-Plus sogar gegen zwei. Wie DPZ-Infektionsbiologe Markus Hoffmann gegenüber dem StadtRadio Göttingen bestätigte, habe eine Kreuzimpfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca und Biontech/Pfizer eine bessere Wirksamkeit gegen Delta und Delta Plus, als eine zweifache Dosis von nur einem Impfstoff. Derzeit dominiert in Deutschland die Delta-Variante bei den Corona-Infektionen und macht nach Angaben des Robert-Koch-Instituts über 99 Prozent der Fälle aus. Die Forschenden gehen davon aus, dass sich die Variante so rasch ausgebreitet hat, weil die Antikörper sie weniger effektiv hemmen können. Gemeinsam mit der Universitätsmedizin Göttingen, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Erlangen-Nürnberg hatte das Team die Ausbreitung der Delta-Varianten untersucht. Dabei mahnten die Forschenden weiterhin eine hohe Impfquote als Ziel an.