Kritik an Filial-Schließungen der Sparkasse im ländlichen Raum
Die angekündigten Schließungen von fünf Sparkassenfilialen, die Umwandlung von drei Filialen in SB-Standorte sowie die Schließung von 16 Geldautomaten in Stadt und Landkreis Göttingen stoßen auf Kritik und Unverständnis. Sowohl die SPD im Flecken Bovenden als auch die Linke im Göttinger Kreistag befürchten durch die Maßnahme negative Auswirkungen auf die Bargeldversorgung im ländlichen Raum. Laut Bovender SPD gebe es durch den Wegfall im östlichen Gemeindegebiet in einem Umkreis von zehn Kilometern keine Bank-Infrastruktur mehr, heißt es in einer Mitteilung. Dies wirke sich vor allem negativ auf ältere, mobilitätseingeschränkte Menschen aus, kritisiert die SPD. Durch die Schließungen käme die Sparkasse nicht ihrer Aufgabe nach, alle Bevölkerungsgruppen mit Finanzdienstleistungen zu versorgen, so die Linke. Die Sparkasse hatte diese Woche mitgeteilt, mehrere Filialen und Geldautomaten schließen zu wollen und dabei wirtschaftliche Gründe angeführt. Dabei hatte sie bekannt gegeben, einen Bargeldservice anbieten zu wollen. Mit diesem können dann bis zu 500 Euro auch nach einer telefonischen Bestellung per Post verschickt werden. Darüber hinaus können bei eingeschränkter Mobilität der Kund*innen auch Beratungsgespräche zuhause stattfinden. In einer Pressemeldung zeigte sich die Bovender FDP verwundert über die Kritik. Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Bovender Gemeinderat, Jan Risting, gab an, dass die SPD für die Schließungen mit verantwortlich sei. So würden einige SPD-Ratsmitglieder aus Bovenden, sowie der Landrat und die Oberbürgermeisterin von Göttingen, die ebenfalls SPD-Mitglieder sind, im Verwaltungsrat der Sparkasse Göttingen sitzen und hätten daher die Schließungen zumindest mitbeschlossen und teilweise sogar öffentlich verteidigt.