Geschrieben von Julia Kleine
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Die Sparkasse Göttingen hat gestern ihre Geschäftsbilanz für das vergangene Jahr vorgelegt. Demnach wuchs die Bilanzsumme um 3,6 Prozent von 4,7 Milliarden Euro auf 4,9 Milliarden Euro. Die Sparkasse verzeichnete trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und einer gestiegenen Inflationsrate ein Betriebsergebnis vor Bewertung von rund 32 Millionen Euro. Zuwächse gab es auch bei Kundeneinlagen und Kundenkrediten. Zudem kündigte das Kreditinstitut Umstrukturierungen in seinem Filialnetz an. Zum Ende der ersten Jahreshälfte sollen fünf Filialen geschlossen werden und in die nächstgelegenen Standorte integriert werden. Geschlossen werden die Standorte Kreishaus, Godehardstraße, Königsberger Straße, Friedland und Uschlag. Zusätzlich werden die Filialen Hedemünden, Elliehausen und Lenglern in SB-Standorte umgewandelt. Grund für die Schließungen sei laut Sparkasse ein geändertes Nutzungsverhalten der Kundschaft, die vermehrt digitale Service- und Beratungsangebote nutze und weniger die Angebote vor Ort. Auch 16 Geldautomaten sollen außer Betrieb genommen werden. Vor der Entscheidung habe sich die Sparkasse intensiv mit der Nachfragesituation auseinandersetzt, um zu prüfen, wo sich Investitionen in erhöhte Sicherheitsmaßnahmen noch lohnen, die durch die vermehrt vorkommenden Geldautomatensprengungen nötig werden, berichtet die Vorstandsvorsitzende Ines Dietze: „Wir müssen investieren, weil das Thema der Sprengung jetzt eine Dimension angenommen hat, sodass weitere Sicherheitstechnik erforderlich (ist), die äußerst kostspielig ist. Und da müssen wir natürlich auch prüfen, welche Automatenstandorte haben noch ein Nutzungsverhalten, wo wir das auch guten Gewissens investieren werden, wo haben wir aber auch schon so wenig Frequenz, dass wir sagen, das ist auch dann eine betriebswirtschaftliche Entscheidung, wo wir über andere Lösungswege für Kunden nachdenken müssen, um auch die Bargeldversorgung sicherzustellen.“ Nach der Schließung der wenig frequentierten Filialen und Geldautomaten will die Sparkasse zunächst einen Bargeldservice anbieten, bei dem bis zu maximal 500 Euro nach telefonischer Bestellung über die Post verschickt werden. Zudem seien auch Beratungsgespräche bei den Kunden zuhause möglich, wenn diese nicht in der Lage seien, in die nächstgelegene Filiale zu kommen, so Dietze.