Projekt "Notaufnahmelotsen" soll Sterblichkeit bei älteren Notfallpatienten senken - Göttingen einer von drei Pilot-Standorten
Die Sterblichkeitsrate von älteren Notfallpatienten soll gesenkt werden. Das ist das Ziel von dem Projekt „Notaufnahmelotsen“, welches im April an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) anläuft. In dem Projekt werden ältere Notfallpatienten mit beginnender Demenz in der Notaufnahme durch Ehrenamtliche und geschulte Betreuer begleitet. Solche Patienten würden ein erhöhtes Risiko für einen ungünstigen Verlauf bezogen auf die Sterblichkeit, Liegedauer und die Wiederaufnahme in eine Notaufnahme aufweisen, so die UMG in einer Mitteilung. Insbesondere ein Zustand akuter Verwirrtheit (Delir) während der Zeit in der Notaufnahme sei mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeitsrate verbunden. Die Notfallaufnahmelotsen sollen dazu beitragen, einen Verwirrtsheitszustand bei den Patienten zu verhindern oder abzumildern. Das Projekt baut auf einer Pilotstudie auf, die im Jahr 2019 in der Zentralen Notaufnahme der Charité durchgeführt wurde. Diese hatte gezeigt, dass die ehrenamtliche Betreuung von älteren Notfallpatienten mit beginnender Demenz einen positiven Effekt auf die Patienten hat. Die Freiwilligen sollen den älteren Menschen Orientierung und Ablenkung bieten und sich um deren Wohlergehen kümmern. Die genauen Tätigkeiten werden vor Ort mit der betreuenden Pflegekraft individuell abgestimmt. Neben der UMG werden auch die Charité und die Uniklinik Mannheim die „Notfallaufnahmelotsen“ einführen. Dabei werden alle drei Standorte von dem Verein Hirnliga e.V. mit jeweils 30.000 Euro Förderung bedacht.